Dienstag, 16. Juni 2009

Die Uni beginnt...

Vorab: Hi Daniel, alles liebe zum Geburtstag – feier schön und chatte mit Japan ☺

„First day of classes“

Juhu, wir haben es geschafft, heute war mein erster richtiger Unitag. Gestern mussten wir ja noch unsere Tuition und sonstige Fees bezahlen. Da es uns doch zu unsicher war so um die 90 000 Pesos per Jeepney in der Gegend umehr zufahren (und auch die Tipps von Onkel Rey: RB hat sein Geld in den Schuhen versteckt! wenig hilfreich waren :) sind Thom und ich cheffig mit dem Taxi vorgefahren. Lloyd im Auslandsamt war schon total mit den Nerven fertig, weil er von mehreren Studenten die Gebühren bezahlen sollte – aber wir haben ihn ja dann begleitet. Warum? Naja, Belle hat in letzter Minute doch noch einen Tagalogkurs aufgetrieben (hab heute erfahren, dass sie dafür echt noch Studenten ihn ihren Dorms besucht und überredet hat :). Da der sich aber mit einem Kurs von mir überschnitten hat, musste ich Form 5 noch mal vom Registrierungsbüro holen... Form 5 wird hier echt zum Schimpfwort! (das ist praktisch der Zettel auf dem alle Kurse drauf stehen, die vom jeweiligen Department abgesegnet werden müssen – und dafür braucht man vorher schon ganz viele Dokumente und außerdem muss natürlich alles passen, daraus folgt dann Form 5a da stehen die Kurse schon wieder drauf (zweimal!), aber in ganz kleinen Feldern und daneben wird ausgerechnet wie viel es kostet und einen Teil darf man behalten, das ist dann soviel wie eine vorläufige Immatrikulationsbestätigung... ist fast wie Monty Python oder so...)
Ok, ich bin abgeschweift, also ich musste also wieder zum Journalismusdepartment, um mich aus dem einen Kurs auszutragen und ins Filipinodepartment, um mich in Tagalog einzuschreiben und dann wieder zurück zum Auslandsamt. Das war’s dann für den Tag, bis auf, dass wir vergeblich auf Thoms Maklerin gewartet haben und ich mich ganz dringend mit kurzen Hosen eingedeckt habe.

United Nations

Also wieder zurück zu heute, um ja nicht zu spät zu kommen bin ich anderthalb Stunden vorher los, per LRT (so was wie eine Tram), dann in den Jeepney (ich hab natürlich wieder einen erwischt, der nicht rein fährt), dann zu Fuß und dann war ich sogar noch zu früh dran. Nicht zu übersehen war dann schon eine blonde Amerikanerin die ich gleich angequatscht habe, ob das der richtige Kurs ist. Sie war typisch amerikanisch überfreundlich und ich hab dann auch bald rausgefunden, dass sie schon seit zwei Jahren da ist und neben ihrem Violastudium Missionarin ist. Den Fragen zu Bibel und Kirche musste ich leider ehrlich ausweichen.
Da unsere Professorin einfach nicht aufgetaucht ist, sind wir aber auch ins Gespräch mit einer netten Französin gekommen, die hier ihren Filmmaster zu Ende macht und einem Australier, der hier für sein Studium der sozialen Arbeit praktische Stunden machen muss. Sehr lustig, was andere Leute hier in die Philippinen treibt :)
Dann bin ich weiter zu meinem Public Relationskurs, der fand auch gottseidank statt, aber die Professorin kam auch zwanzig Minuten zu spät. Dafür hatte ich genug Zeit mich mit einem weiteren Amerikaner zu unterhalten, der im gleichen Kurs war. Unsere sehr lockere Professorin hat uns dann gleich gemeint, oh, sie muss dann auf passen, dass die United Nations auch alles mitbekommen (also wegen uns mehr Englisch reden). Außerdem hat mein Name mal wieder zum Witzle geführt („You can just call me Hanni/Honey“ – „Oh, you’re so intimate.“)
In der langen Pause waren wir dann in der Cafete (wie bei uns, essbar, aber kein Genuss), ich bin mal wieder zu Lloyd gelaufen, weil das Registrierungsbüro einen Schein von mir nicht akzeptiert hat, weil er etwas heller unter dem Testgerät war... :P Und dann war ich mit Thom und Emilie (die Französin) noch in der „Mall“ (tatsächlich eher eine Ansammlung ziemlich ramschiger Läden) und beim besser Essen :)
Dann haben Emilie und ich uns auf zum Filmkurs gemacht, die Leute dort waren lustig (da es ein Masterkurs ist, sind alle schon etwas älter und arbeiten teilweise schon), aber die Professorin ist wieder nicht aufgetaucht. Immerhin haben wir uns in eine Liste eingetragen und hinterlassen, dass wir auch da waren... und ich hab die süße, alte Sekretärin wieder gesehen, die aussieht wie die Schildkrötenfrau in Monster A.G. (aber halt sehr nett :)

Rainy Season

Besonders als ich heute nach Hause gelaufen bin, habe ich die Regenzeit hier voll abbekommen. Es hat schon den ganzen Tag immer wieder wie aus Kübeln gegossen, aber diesmal hat es nicht mehr aufgehört. Da ich heute früh meinen Schirm nicht mehr gefunden habe (die Mädls haben ihn zum trocknen rausgestellt :), hab ich mir vorsichtshalber gleich einen neuen gekauft - und ich haben ihn gleich nach dem Laden gebrauchen können!
Also auf dem Rückweg von der Uni (ich fahr ja schon lieber die eine Strecke Tram und nicht Jeepney) musste ich durch den totalen Regenzeitregen laufen. Mit Schirm ist es eigentlich nicht so schlimm, aber das schlechte kommt von unten, nicht von oben. Mit der Zeit wird die Flut auf der Straße immer mehr, schlüpft in die Schuhe, bis man nicht einmal mehr Sandalen anbehalten kann. Und wenn man dann vergeblich den tiefen Stellen ausgewichen ist, hat man irgendwann so nasse Füße, dass es wurst ist und man sich denk, ich könnte gleich barfuß laufen (ich bin ja immer noch der Verfechter, wenn schon nass, dann offene Schuhe, dann gibt es wenigstens noch eine Chance, dass die Füße trocknen :P)
Und wenn man dann im trockenen ist, dann sieht man den Dreck erst an seinen Beinen hochkriechen. Und wenn man den einigermaßen weg hat, dann kommen die Mücken...

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