Montag, 16. November 2009

Best of the Philippines

Muss man machen, wenn man auf den Philippinen ist :)
  • An einem der unzähligen weißen Sandstränden entspannen (es gibt ziele für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel)
  • Shoppen gehen (ob auf einem der Fakemarkets, beim Strandverkäufer oder in hochmodernen Shoppingmalls es ist für jeden etwas dabei) - und natürlich ganz brav nicht vergessen an den deutschen Zoll zu denken :)
  • Jeepney und Tricycle fahren! Ein riesen Spaß, wenn man sich locker macht :)
  • Und öffentliche Verkehrsmittel für längere Strecken nutzen. Wenn sich nach zwei Stunden Geholper das Vergnügen einstellt, dann ist es richtig :)
  • Essen und Trinken
a. Nicht fragen, einfach mal Lechon, Isaw, Sisig oder Adidas zum Bierchen am Abend probieren :)
b. Besonders Naschkatzen sollten mal die einheimischen Süßigkeiten probieren! (Halo-halo, Casvacake, Puto und meist alles was in Bananenblätter eingewickelt ist)
c. Frischen Bukosaft am Strand genießen, das ist eine junge Kokosnuss zurechtgemacht, damit man daraus schlürfen und Essen kann :)
  • Futterurlaub machen: Die philippinische Art des Reisens. Auto auf, 10 Leute rein, entlang des Highways und an jedem interessanten Essensstand anhalten, futtern oder besser noch die Spezialitäten gleich einpacken, um sie später mit Freunden und Familie zu teilen :)))
  • In die Provinz fahren, keines Fall in den Großstädten bleiben, sonst verpasst man die schöne Natur und die relaxeten Menschen
  • Live Musik Bars besuchen, denn Filipinos sind Musikverrrückt – und gut darin :) (hab ich nicht genug gemacht :P)
  • Wandern. Auch wenn die meisten Filipinos das Wort nicht kennen, gibt es hier wunderschöne, kaum berührte Strecken dafür :)
  • Schnorcheln und Tauchen, selten so billig, selten so bunt ^^
  • Mitbringsel mitbringen! (sowohl auf die Philippinen als auch innerhalb und zurück in die Heimat) Also deutsche Milka Schockolade und Haribo Packungen in den Koffer und mit Muschelketten, Holzkunst, Polvoron und getrockneten Mangos zurück :)
So, und nun bitte ich um Ergänzungen von den Philippinen erprobten!



Vokabeln zum Überleben (immer erweiterbar):

Danke = Salamat. (Bzw. Salamat po bei älteren oder offiziellen Personen)
Oo/ Opo = Ja
Hindi = Nein
Wie viel (kostet das da)? = Magkano (iyan)?
Mahal! = teuer (besser nicht für Frauen verwenden, sonst fliegt man zu zweit oder zu dritt heim :P)
Kuya/Manong = Großer Bruder. Um persönlicher (und damit höflicher zu sein) werden hier fast alle männlichen Wesen gleich in die Familie mit aufgenommen, das schließt alle Fahrer, Verkäufer und sonstige Dienstleister ein.
Bayad po! = Um im Jeepney zu zahlen.
Para po! = Um den Jeepney anzuhalten.
Kaliwa po. = Um dem Taxifahrer zu sagen, er soll nach links abbiegen.
Kanan po. = Um dem Taxifahrer zu sagen, er soll nach rechts abbiegen.
Sandali lang (po). = Moment mal, warte kurz./ Bzw. um dem Taxifahrer zu sagen, er soll anhalten.
Busog ako! = Ich bin voll. Meist als Antwort auf Kumain ka na (ba)? = Hast du schon gegessen? Das braucht man bei philippinischen Freunden und Familie öfters sonst wird man übermästet ;)
Sige = Antwort auf fast alles, auch auf vielen herzlichen Dank, auf Wiedersehen und andere Höflichkeiten. Auf bayerisch würd ich’s als „Passt scho“ übersetzen :)

Für Fortgeschrittene:
Pupunta ka ba sa ... ?= Fährst du nach ...?
Nasaan ang CR? = Wo ist das Klo?
Ayaw ko bumili = Ich will das nicht kaufen. Der Lieblingssatz von meinem Papa.
Tama na = Genug. Hör auf.
Uulan = Es regnet. Immer gern verwendete Wetterbekundung während der Regenzeit. Man siehts ja selbst nicht :) (wird oft begleitet von May baguió = Es gibt gleich einen Sturm)
Saan ka galing? = Wo kommst du her? (Frägt der nette Herr an der Zollkontrolle gerne und wird ungeduldig, wenn man nach dem dritten Mal immer noch nicht geschalten hat, weil man gerade 10 Tage nur Japanisch gehört hat :P)



Und zum Schluss noch ein paar Verhaltensregeln zum Überleben :)

Sich in Geduldigkeit üben:
1) Hinsichtlich des Verkehrssystems, dann hat man nämlich seine Freude daran am bunten, lauten, wackelnden Jeepney fahren :)
2) Hinsichtlich der Gemütlichkeit der Filipinos. (Aus der langen Kolonialvergangenheit heraus sind Filipinos von Haus aus keine Macher, sie sind aber auch selten beleidigt, wenn man öfters mal lieb nachfragt.),
3) wegen dem Wetter. Glaubt mir, bei 35 Grad im Schatten und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit braucht auch der Betriebsamste länger bis er in die Puschen kommt und ein Tag den man komplett mit Schlafen und Essen verbringt ist keine Seltenheit.

Neugierig sein, da Filipinos trotz ausreichender Englishkenntnisse ab und an ins Filipino abrutschen, sollte man vorsichtshalber öfters nachfragen, was so geplant ist, sonst findet man sich schnell im Bus nach ... ja wohin eigentlich??? ^^

Gesunde Skeptik. Keinem glauben, der einem was verkaufen möchte. Gut das sollte man eh nie, aber hier besonders. Denn manche Preise klingen für uns billig, sind aber eigentlich total überteuert^^ Nette Anekdote dazu: Hanni frägt den Taxifahrer ob er da und dort hin fährt, er willigt ein. Thom steigt ins Taxi ein, der Taxifahrer frägt nach 50 plus (er möchte also 50 Pesos mehr als auf dem Meters später steht, das sind etwa 75 cent^). Hanni lacht und meint auf keinen Fall. Der Taxifahrer lacht mit, man kanns ja mal versuchen.

Niemals die Aircondition unterschätzen. Wir freuen uns dass es so warm ist, dass man die dicken deutschen Klamotten daheim lassen kann, aber wehe dem der in die Verlegenheit kommt länger Bus zu fahren, ins Kino zu gehen oder in einem Büro zu sitzen. Wer also nicht gleich nach zwei Tagen Philippinen mit einer Erkältung flachliegen möchte, sollte sich Pulli und/oder Schal einpacken :)

Besonders an meine weiblichen Kolleginnen: Lasst die guten Schuhe daheim. Es ist nicht übermäßig dreckig in den Städten, aber die Mischung aus Feuchtigkeit (plus auch noch saurem Regen), Smog und Staub bekommen den schönen Schühchen, dem Stoff und dem Kleber nicht gut. Das fällt natürlich in sechs Monaten mehr ins Gewicht als bei einem Urlaub, aber ganz ehrlich, auch im Sand und Meer lässt sich’s besser mit Flipflops laufen als mit Stöckel und Stoffbesatz. Deshalb leisten sich die betuchten Filipinos und Ausländer die hübschen Sandalen, die aber komplett aus Gummi bestehen ;)

Platz lassen, wenn ihr mit vollem Koffer hier ankommt, dann seit ihr auf dem Rückweg verdammt Übergewicht zu zahlen. Denn jeder findet hier etwas^^


Und da einseitige Empfehlungen - nun ja, einseitig sind :) Hier die Einschätzung von zwei "richtigen" Österreicherinnen, ich bin ja doch ein bisschen voreingenomme so als Mischling: http://wirsindmalweg.blogspot.com/2010/03/was-wird-uns-fehlen-und-was-nicht-aka.html

Mittwoch, 11. November 2009

Und nun muss ich mich erstmal wieder an Deutschland gewöhnen :)

(ich entschuldige mich schon mal für die Insider, ich erklär sie aber gerne auf Nachfrage!)

Das Land, in dem...
... ich nicht mehr ruhig in der Bahn stehen kann, weil Leute durchschnittlich 20 Zentimeter größer sind als ich.
... ich mir ue, oe, ae und ss abgewoehnen muss und ich mein z,y sowie Sonderzeichen wieder finden muss.
... ich aber endlich wieder mein eigenes Auto habe und wann und wo hinfahren kann wie ich will.
... es kalt ist.
... ich mein Essen mit dem Messer zurechtschneiden muss.
... ich gegen schnelles, 24/7 Internet ankämpfen muss, wenn ich zu was kommen will.
... amazon wieder in meine Lesezeichen wandert.
... ich keinen Taxifahrern erklären muss, warum ich kein Tagalog spreche.
... ich die Bedienung nicht mit hey Schwester oder hey Bruder ansprechen sollte.
... ich wieder pünktlich sein muss.
... Weihnachten erst im Dezember anfängt (ok, vielleicht auch nicht :).
... ich wieder selbst (ab)waschen muss.
... ich dem Wetterbericht trauen kann.
... ich wieder Creme brauche um meine Haut feucht zu halten.
... ich Cornflakes nicht mehr ameisensicher einpacken muss.
... ich Freunden zum Geburtstag etwas schenken sollte.
... ich mich wieder anschnallen muss.
... ich Familienmitglieder im Krankenhaus für 20 Stunden alleine lassen kann.
... Doktoren weiße Kittel tragen, damit man sie erkennt.
... ok, keine ausreichende Abschiedsformel ist.
... man für einen Euro nicht satt wird.
... Anstellen ernst genommen wird.
... Flipflops kein angemessenes Schuhwerk darstellen.
... aus Höflichkeit Englisch sprechen, auch wenn es keine offizielle Sprache ist (nehmen wir mal gewissen Politiker aus der Statistik).
... Nachrichten manchmal einen Sinn ergeben.
... Geschichte zum erinnern nicht zum vergessen ist.
... Farbe und nicht Zahlen die Umweltzone regulieren.
... Wasser in der Dusche von oben kommt.
... zwei Fahrspuren immer zwei Fahrspuren bleiben.
...

Going back home

Nur kurz zum Abschluss :)
Ich bin nach einer entspannten Woche bei meiner Familie wieder gut in Deutschland angekommen. Ich war mit meinem Cousin noch ein bisschen in der Mall rumhängen und haben verzweifelt einen Weg für mein Packet gesucht. Erst hat meine Tante uns ja zum Post Office geschickt. Das ging aber nicht so einfach wie hinfahren, reingehen, fragen. Nein, auf die philippnische Art muss man erst Mal zu einem anderen Treffpunkt einen Kumpel anrufen und treffen, der mit einem dann zur Post geht, weil er da jemanden kennt. Dann kann man erst nach den Details fragen. Die liebe Postfrau schreibt einem die Fix- und Kilo-Kosten auf einen Zettel und der Kumpel verabschiedet sich wieder mit dem Kommentar, da kann er natürlich noch was am Preis drehen.
Somit haben wir dann im Jeepney mit dem Taschenrechner rausgefunden, dass die philippinische Post normalerweise nichts per Schiff verschickt und ein Paket mit 30 Kilo zwar nur zwei Wochen braucht aber auch fast 200 Euro kostet (wo für wir jetzt unseren "Informanten" gebraucht haben wissen wir nicht :).
Der heiße Tipp von Belle mit dem billigen UP Post Office hat sich als wenig hilfreich herausgestellt, als sie nach mehrerem Nachfragen erklärt hat, dass ihre Arbeitskollegin immernur Päckchen von 3-4 Kilo verschickt hat, klar, dass die "nur" 50 Euro gekostet haben.
Auch die Suche nach einem Paket im Buchladen war erfolglos, die sind nur für kleine Weihnachtsgeschenke eingerichtet nicht für Umzugskartons :) Und FedEx möchte sogar fast 350 Euro für ein 25 Kilo Paket... Da wirds einem ja schlecht!
Meine Tante hat dann bei ihrem Import-Export Department nachgefragt und bisher hat es auch so ausgehsehen, dass die das Paket per Schiff verschicken können (dann geht es nämlich nicht mehr nach Gewicht sondern nur nach Größe). Die haben sich aber noch mal gemeldet und gemeint, es ist mittlerweile nicht mehr möglich private Päckchen mit der Firmenpost zu schicken... Drückt mir also die Daumen, dass meine Tante eine Schiffsfracht Firma findet, sonst gibts weder Weihnachtsgeschenke noch Mitbringsel...

Freitag haben sich RA und ich noch ein bisschen auf Weltreise begeben und sind früh morgens nach Tarlac aufgebrochen, damit ich meiner Oma noch Tschüss sagen konnte. Die hat sich dann auch riesig gefreut und auch immer wieder nach meine Mama gefragt, wann die denn endlich wieder vorbeischaut :)
Von ........Hannis Blog........

Wieder in Manila gings nach einem "kleinen" Abendessen und Geschenk-für-meine-Cousin-Kaufen zu Reece Geburtstag, der hat in der Conspiracy Bar in Quezon City gefeiert. War echt gemütlich, relativ neu mit viel Platz und guter Livemusik. Damit ich nicht nachts bis nach Laguna fahren muss, hab ich Reece noch ein bisschen Gesellschaft geleistet und ihn hoffentlich ein bisschen aufgemuntert und bin morgens früh wieder zu meiner Familie.
Von ........Hannis Blog........

Mittags sind dann mein Onkel, Tante und Sohn aus Tarlac gekommen und es gab wieder eine riesige Mästerei *g* und eigentlich wollten wir dann ins Enchanted Kingdom gehen, den philippinischen Europapark, aber meine kleine Cousine hatte am Tag davor einen schlechten Eiermuffin gegessen. Dafür haben sich die Jungs der Familie einen neuen Bildschirm für den Computer gekauft, schließlich muss man ja gewappnet sein, für den Paquiao vs. Cotto Fight diesen Sonntag :)

Meine Abreisetag habe ich dann trotz vorarbeit mit Packen begonnen und dann gings weiter mit mästen :))) Noch mal ganz viel gutes, philippinisches Essen essen und dann gestärkt gen Kälte. Aber vorher hab ich mich mit meinen Freunden noch im Market!Market! im Fort Bonifacio zum - natürlich wieder - Essen. War sehr lecker, auch wenn wir nicht mehr viel runterbekommen haben - und falls jemand in Manila nach philippnischen Spezialitäten sucht, dort gibt es eine ganze Halle voll mit Ständen die zu jeder der Regionen die Spezialitäten verkaufen :)

Dann gings schnell zum Flughafen mit meiner Familie, wo wir alle um ein paar Tränen nicht durmrum gekommen sind :( Aber dafür war der Flug dann ganz angenehm. Die philippische Ratschkattel am Schalter hat zwar meinen Koffer nur bis Hongkong geschickt, aber dafür waren die Chinesen da ganz unkompliziert und haben ihn umgecheckt - scheint öfters vorzukommen :P
Und nach ganz viel Schlafen trotz lauter Argentiniern hat mich Montagmorgen der Bernd samt Regenwetter begrüßt. Also hatte ich genügend Zeit um alles auszupacken und meiner Mama die wichtigsten Ereignisse zu erzählen :)
Von ........Hannis Blog........

Und nun bin ich damit beschäftigt alles aufzuarbeiten, was noch ansteht und bisher liegen geblieben ist...

Montag, 2. November 2009

Einige Nachtraege

Hi zusammen,
ganz liebe Gruesse von den mal wieder erdrueckend warmen Philippinen. Ich war fleissig und hab euch meinen Japanausflug und die letzte Woche nachgeschrieben, dafuer muesst ihr jetzt auch fleissig sein und vier weiter Blogeintraege lesen :)
Ich hab euch lieb und freu mich bald wieder daheim zu sein!

Back in the Philippines

In meinen letzten Tagen in Quezon City habe ich eigentlich nichts anderes gemacht, als mich zu verabschieden und Souvenirs einzukaufen. Am Montag war ich mit Reece und Thom das erste Mal in Greenhills shoppen – war auch besser so sonst hätt ich da eine Menge Geld gelassen. Es ist super um sich phililppinische T-Shirts, Kappen und so etwas zu kaufen und vor allem berühmt für seine gefälschten Handtaschen und Schuhe. Ich habe es bei zwei Tachen für mich und meine Mama belassen und hoffe trotzdem ich krieg keinen Ärger. Aber ich würd ja sogar das Label wegmachen (ist dummerweise eingraviert), ich hab die Tasche ja nur, weil sie gut ausieht...

Für den nächsten Tag habe ich mich mit Emilie in Glorietta verabredet und ich hab noch mal den „Shoemart“ beehrt. Aber zu meiner Verteidigung, Geburtstagsgeschenke für Tante und Onkel waren auch dabei. Und Emilie hat tolle Sandalen gefunden, die komplett aus Gummi sind, aber trotzdem super bequem und süß aussehen – mir waren sie aber zu teuer. Für jemand der hier länger bleibt ist das aber glaube ich ein super Investment. Ich bin froh, dass ich nicht so viel Schuhe und Klamotten mitgenommen habe, sonst hätte ich geheult bei dem Verschleiß!

Abends bin ich dann hauptsächlich mit meinem Filipinokurs, den Ausländern und Belle und Lloyd in der Universität essen gegangen. Und es hat sich mal wieder bestätigt, wenn man jemand nicht persönlich fragt, dann kommt er nicht. Aber die wichtigsten Leute von denen ich mich verabschieden wollte, waren ja da :) Und lustigerweise auch all die, die noch ein Weilchen hier bleiben, die ich also noch besuchen kann wenn ich nächstes oder übernächstes Jahr wieder komme!

Mittwoch hat’s mich noch kurz bei mir in meine Hausmall gezogen, war aber nicht so erfolgreich (spart Geld :P) bis auf das Essen. Mit meinem riesigen Futtereinkauf bin ich dann fröhlich nach Hause, ich wollte ja meine Mädls für den Abend bekochen. Kaum bin ich daheim meint Kaye, das Baby ist da, das Essen fällt wohl aus... Natürlich hab ich mich gefreut, aber als sie mir dann erklärt hat, dass das Baby schon seit in der früh um 8 da ist, mir aber keiner Bescheid gesagt hat, war ich schon ein bisschen betröbelt. Ich wohn da ja nur seit einem halben Jahr, ist ja ok, wenn sie mich nicht mal wecken, weil sie ins Krankenhaus fahren, aber dann kann man doch mal bescheid sagen, wenn es da ist, oder??? Und dann das ganze Essen... Da ich ja am nächsten Tag zu meiner Verwandtschaft wollte, hab ich einfach gekocht und das Essen später bei Czarina im Krankenhaus vorbeigebracht. Ich kann doch das nicht schlecht werden lassen! Leider hat sie ihren Sohn noch gar nicht zu Gesicht bekommen und auch wir durften ihn nur durch eine Glasscheibe ansehen.

(Jascha und Thom haben außerdem wie versprochen aus etwas vom Essen abbekommen, wenn mir keiner Bescheid sagt, dann wird der Plan durchgezogen!)

Am nächsten Tag hab ich alles soweit gepackt halbwegs aufgeräumt und bin wieder zu Czarina ins Krankenhaus gefahren. Während Kaye Dokumente aus dem Büro geholt hat, damit Mama Czarina endlich ihren Sohn sehen kann, hab ich ihr Gesellschaft geleistet. Das war noch ganz nett, aber ich bin mir relativ sicher, dass sie mein Essen nicht gegessen hat, obwohl es ihr angebliches Lieblingsessen ist. Egal. Ich wollte dann eigentlich noch die beiden vereint sehen, aber die Bürokratie, der Verkehr und die Krankenschwestern mahlen langsam... und so stand meine Tante schon vor der Tür und ich musste mich verabschieden.

Dafür hatte ich Thom am Tag zuvor die Falschen Schlüssel zurückgegeben und wir mussten auch noch eine kleine Runde nach Eastwood und back drehen. Man hatte ich ein schlechtes Gewissen. Aber schließlich haben wir alles recht flott in den Van geladen (samt Bett und Stuhl) und sind gen Süden. Immerhin war der Verkehr zur späten Stunde schon vorbei und es ging ganz schnell.

Freitag hab ich dann auch langsam angehen lassen, ein bisschen Mails beantworten (endlich wieder Internet!) und abends mit meiner kleinen Cousine Lollis für Halloween verteilen. Abends ist dann mal wieder ein Sturm über Metro Manila gezogen und hat glücklicherweise nur unseren Schlaf gestört. Dafür ist aber mein Ausflug zu meiner Oma flachgefallen, weil es als zu gefährlich angesehen wurde. Außerem gings meinem Cousin RB nicht gut und wir haben ihn ins Krankenhaus zum durchchecken gefahren. Leider hat ihn der Doktor dortbehalten, weil seine Mandeln so entzündet waren, dass er kaum essen konnte und sie deshalb sicherstellen wollten dass er nicht dehydriert. Das alles hat mal wieder Stunden gedauert. Nachdem mein Cousin und meine Tante Schlaf und Waschsachen von zu Hause geholt hatten und RBs Freundin Jessie angekommen ist, sind wir schließlich heimgefahren, aber ohne meine Tante. Die hat dort übernachtet.

Von ........Hannis Blog........
Von ........Hannis Blog........

Nächster Tag gleiches Spiel, wir sind nach dem Mittagessen ins Krankenhaus gefahren und meine Tante mit meinem großen Cousin ist heim zum duschen und hat uns dort gelassen im Zimmer ohne Fenster, aber immerhin mit Fernseher, mit einem halb schlafenden Cousin und nur einer Bank. Als wir wieder heim gefahren sind, war es nach neun Uhr abends, aber immerhin ist meine Tante diesmal mitgekommen.

Und jetzt sitze ich daheim am Feiertag, an dem ich eigentlich mit meiner kleinen Cousine Geburtstagsshopping machen wollte, meine Tante ist schon längst wieder im Krankenhaus, die beiden anderen schlafen vor sich hin, weil es wieder immer wärmer wird und ich schreib endlich meinen Blog fertig :P

Spätestens morgen hat die Untätigkeit ein Ende, ich muss schließlich noch einen Karton von der Post holen und in Erfahrung bringen, wie ich das mit dem Paket jetzt mache!

Osaka

Abends mussten wir dann leider wieder auf zum Zug, der uns nach Osaka gebracht hat. Zum Essen in Osaka war dann kaum Zeit, auch wenn wir im riesigen Fressviertel gelandet sind, weil die Restaurants schon um 10 Uhr zumachen. Wir haben dann noch eins gefunden, dass länger offen war (bis 11 Uhr...). Und ich hab mir die für Osaka typischen Tintenfischbällchen genehmigt *oichi*

From Osaka

Allein Unterwegs

Nach dem die anderen ganz in der Früh zum Flughafen mussten, hab ich es ruhig angehen lassen und bin nach einem ausgiebigen Bad zum Königspalast gegangen. Es war ein herrlicher Tag und der Palast war von außen eines der schönsten Gebäude. Leider haben sie innen Ausstellungsflächen installiert, so dass man nicht mehr sehen kann, wie er mal von innen ausgesehen hat. Aber der Ausblick vom obersten Stockwerk entschädigt einen dafür – ein herrlicher, open-air Rundblick über Osaka. Unten gab es dann wieder Tintenfischbällchen und ganz viele Schulklassen die einen fast überrannt haben :)

From Osaka

Nach einem kleine Spaziergang durch die Gärten um den Palast hab ich mich dann aber auch schon aufgemacht Daniel zu treffen, der mich zu seinem Bahnhof gelotst hatte, den ich nicht mal auf der U-Bahn-Karte finden konnte... Aber ich hab es pünktlich geschafft und mich gewundert, wie groß die Stadt tatsächlich ist. Die Gärten von denen er gesprochen hatte, haben sich als Pflanzen auf dem Dach eines Einkaufszentrums herausgestellt, aber dafür war es ein sehr schönes Einkaufszentrum :) Aber ganz schockiert war ich schon, hat der Junge doch schon wieder abgenommen. Ich konnte mich später aber davon überzeugen, dass es nicht an seinem Appetit liegt.

Dann haben wir noch Daniels Uni besucht, die mehr wie ein britisches Internat aussieht und ich hab mich in seinen Soziolinguistikkurs gesetzt – das bringt Erinnerungen an Sevilla zurück^^

Abends waren wir mit Daniels Gasteltern zum Sushiessen verabredet. Die beiden waren ja sehr süß, ich hab es zwar ganz arg bereut, dass ich kein Wort Japanisch kann, aber es war trotzdem sehr nett und Daniel hat seine Übersetzungsfähigkeiten unter Beweis gestellt. Das Sushi (das natürlich stilecht an uns vorbeigefahren ist), war total lecker – und das heißt was, mag ich doch normalerweise kein Sushi^^ Naja, sagen wir bis auf die Röllchen mit den vergorenen Bohnen, vor denen mich Mai Linh schon in Tokyo gewarnt hat, aber man muss ja alles mal ausprobieren, gell.

From Osaka

Im Anschluss haben wir durch Zufall noch Daniels Klassenkameraden getroffen und sind Sake und eine Art Pflaumenwein trinken gegangen :)

Nara

Für den nächsten Tag haben wir uns mit Naoko und Haruka Daniels Freundin und Sprachpartnerin getroffen und sind nach Nara gefahren, der Stadt mit den meisten Unesco Welterben Japans. Und tatsächlich, vielleicht gibt es in Kyoto die meisten Tempel, aber hier gibt es sie am konzentriertesten. Man läuft ein paar Meter aus dem Bahnhof heraus und nach den zwei Einkaufsstraßen kommt auch schon das „Wildgehege“ mit Aufgang zum Tempel. Weiter geht es an unzähligen Rehen und Hirschen vorbei, die sich natürlich liebend gerne füttern lassen. Nachdem uns Anderson, ein Backpacker vom Hostel in Kyoto, aber gewarnt hatte, dass er sich jetzt mit Flöhen rumschlägt, weil er einem der Rehe zu nahe gekommen ist, war ich ganz vorsichtig und hab das mit dem Füttern und streicheln lieber sein lassen. Und die beiden Japanerinnen hatten sowieso einen Heidenrespekt vor den Tieren.

From Nara

From Nara

Der nächste Tempel war berühmt für seinen riesigen Bronzebuddha mit dazugehörigem Loch in der Größe seines Nasenlochs. Dieses Loch hat sich aber in einer der Holzsäulen versteckt und die Kinder sind mit einem riesigen Spaß durchgekrochen. Daniel hat es schließlich auch ausprobiert, dünn wie er ist, ist er auch problemlos durchgekommen, während wir Mädls nur gestaunt haben.

Ich hab mich auch immer wieder ertappt die Mädls auf Englisch anreden zu wollen, wie man sich daran gewöhnt! Aber da ihr Deutsch viel besser war und mein Japanisch natürlich vernachlässigbar, konnte ich nichts, als mich auf meiner Muttersprache zu verständigen – komisch im Ausland :)

From Nara

Nach Wanderungen durch Laternengassen und weitern Rehfeldern (die sind frech wie die Affen auf Gibraltar!), haben wir uns zum Mittagessen niedergelassen und schließlich noch ein bisschen Rehscheiße gekauft (war natürlich Schokolade).

Zurück in Osaka sind Naoko, Daniel und ich in die Spielehalle um lustige Fotos zu schießen :) Das war superspaßig und ich bin halb im Hintergrund verschwunden, weil ich eine grüne Bluse zum Greenscreen anhatte *g*

From Osaka

Nippombashi

Für den nächsten Tag war nur noch ein kleines gemütliches Programm angesagt. Ein bisschen ausschlafen und im Vergnügungviertel herummwandern, dort wo es für Animefans alles gibt, vom Filmplakat über Figuren, Schlüsselanhänger und andere Fanartikel :) Hinzu kommen die große Elektronikmarkets und natürlich die Maids die ihre Cafes anpreisen. War alles sehr bunt und sogar noch kompensierter als in Tokyo, nur die Maids waren etwas lahm... aber ich konnte mir noch mein letztes Grünteeeis gönnen bevor wir heim gefahren sind :)

Da haben wir noch ein sehr interessantes Gespräch mit Daniels Gastmama geführt, über Japan und die Philippinen. Nach ein paar wenigen Stunden schlaf musste ich dann auch schon zum Flughafen und ab ging’s zurück in’s laute aber weniger strikte Manila!!!

Kyoto

Nach einer erholsamen Fahrt hab ich meine Reisegruppe wieder mal durch die Stadt gehetzt. Ich sollte mir merken, dass Entfernungen auf der Karte immer näher aussehen, als sie tatsächlich sind...

Aber wir habens überlebt, ein Bad genommen und sind für die ältere Generation etwas langsamer angegangen. Nach einem gemütlichem Ausflug in den Königspalast, lecker Essen in der Hauseigenentouristenkantine und noch leckerem Grün-Tee-Eis, sind Thom und ich doch noch losgedüst um ein bisschen was zu sehen, waren im Schloss und bei den Tollen orangenen Pfeilern und schon war es dunkel draußen.

From Kyoto

From Kyoto

Für den nächsten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und Thom und ich sind hoch zum bekanntesten Tempel der Stadt mit einer ganz süßen Einkaufstraße davor. Auf dem Tempelgelände hab ich Thom kurzfristig an eine Gruppe japanischer Schulkinder verloren, die ihm ganz aufgeregt in ihrem gelernten Englisch fragen über sich und die Welt gestellt haben. Amanda und Zoe haben es nicht so schnell aus den Federn geschafft, also wollten wir uns später treffen. Aber Amandas Fahrrad hatte einen Platten, der Fahrradladen so sind wir schließlich aber doch noch zusammen Essen gegangen. Draußen haben wir ganz viele Mädels in Geishaverkleidung gesehen – aber ihre fotografierenden boyfriends haben sie verrraten.

Ohne Fahrrad sind die Mädls vor Ort geblieben um ein bisschen zu Shoppen und wir haben uns einfach mal in den Norden der Stadt treiben lassen, durch viele kleine Gässchen und über Flüsse. Und auf dieser Fahrt haben wir erst richtig begriffen, warum Kyoto als Stadt der vielen Tempel bekannt ist. Egal um welche Ecke man gebogen ist, da war schon wieder ein Tempel oder zumindest ein kleiner Schrein – Wahnsinn! Ich weiß bis jetzt nicht genau wie weit wir gefahren sind, aber wir haben es bis ins Univeritätenviertel geschafft, dann war es uns zu grau und spät. Schließlich sind wir aber auch noch ein bisschen einkaufen gewesen im Handicraftcenter, das wider erwarten kein Markt sondern ein Kaufhaus war – aber trotzdem schön :P

Sabango + Kyoto

Den nächsten Tag hatten Amanda und Zoe geplant, wir sind mit der Bummelbahn durch die Provinz gefahren, Thom hätte sich zu gerne zu den Kajakfahrer unter uns gesellt und Amanda hat sich am Ende erstmal eine Khaki genehmigt. Auf dem Rückweg haben wir uns dann ein bisschen verfranst, aber dafür haben wir eines der besten und nettesten Restaurants gefunden und Zoe hat bei MacDonalds einen Origamikranich geschenkt bekommen ;)


From Kyoto

Schließlich wieder in Kyoto haben wir unsere Bustageskarte voll ausgenutzt und sind vom Zen-Garten-Tempel zum Goldenen Tempel getingelt. Beides lag in wunderschönen japanischen Gärten die mit der untergehenden Sonne noch schöner aussahen. Dafür war der Menschenansturm auch so groß, dass wir auf dem Weg nach oben anstehen mussten – und was gab’s oben angekommen dann? Ein Souvenirladen und ein leerer Holzschrein... Ok, also manchmal lohnt es sich nicht allen nachzughen^^ Aber unten angekommen haben wir wieder Grünteeeis gefunden, ein paar Filipinos und ein englisches Horoskop für Thom.

From Kyoto

Tokyo

Flight to Osaka, Nightbus to Tokyo

Da wir erst nachmittags geflogen sind hatte ich noch Zeit meine Hausarbeit fertig zuschreiben und hab sie in letzter Minute bei Thom verschickt :P

Thom hatte zwar ein bisschen Probleme mit dem Ausreisen (Visaangelegenheiten sind hier echt kompliziert und mit viel unvorbereiteter Zahlung verbunden), aber sonst hat alles ganz reibungslos geklappt. Am Flughafen haben wir uns erst ein bisschen aklimatisiert, Geld geholt und sind dann fix in den nächsten Bus in die Stadt eingestiegen. Es ging über einige Brücken und an ganz viel beleuchteten Stadtgebieten vorbei – und dabei haben wir uns erinnert, dass man auch ohne Hüpfen, Wackeln und mit Beinfreiheit reisen kann^^ Amanda und ihre Freundin Zoe haben sich dann auch einen netten Japaner angelacht, der uns gleich erklärt hat, wie wir zum Busbahnhof kommen.

Vor her mussten wir aber natürlich das japanische Essen ausprobieren. Wir haben sogar ein kleines Restaurant im fünften Stock gefunden, in dem wir auf dem Boden sitzen konnten. Immerhin haben wir herausgefunden, dass es Sitzgebühren gibt, aber dafür haben sie uns ein paar Sachen gebracht, die wir so nicht bestellt haben... Na geschmeckt hats trotzdem :)

Dann gings im Eiltempo zum Busbahnhof und schon ist der Bus nach Tokyo abgefahren. Thom und ich hatten Holzklasse gebucht, aber trotzdem war es sehr bequem und ich hab die Nacht durchgeschalfen (auf dem Rückweg hatten wir dann auch die breiteren Sitze mit Schlafschirmchen über dem Kopf :).

Discover Tokyo

Obwohl Zoe und Amanda den besseren Bus gebucht hatten, waren wir viel früher da und mussten um 6 in der Früh erstmal eine dreiviertel Stunde in der Kälte warten – ich stand mit Fleecepulli und Jacke dran und hab trotzdem gefroren. Wir waren es ja gar nicht mehr gewohnt, dass es weniger als 25 Grad haben kann :P

Dann ging die Suche nach dem Hostel los. Die U-Bahnstation haben wir ja leicht gefunden, aber dann hieß es erstmal die Stationen herauszufinden ohne japanisch zu können, wir haben uns dann mit halb englischen und halb japanischen Karten beholfen. Als wir dann aber das letzte Stück gelaufen sind, haben wir uns doch etwas verfranst während die Koffer immer schwerere geworden sind. Aber dann durften wir im Hostel schon mal Duschen und haben uns ein gescheites Frühstück genehmigt, indem wir uns Essensmarken aus dem Automaten gezogen haben, diese abgegeben haben und dann erst kam das Essen :) Überhaupt ist der erste Eindruck, dass es neben Hochhäusern und Tempeln in Japan vor allem Getränkeautomaten gibt. Wenn man mal Durst bekommt, dann ist der nächste Automat sicher nur ein paar Schritte entfernt! Das hat aber auch dazu geführt, dass die anderen drei und vor allem Thom ihrer Kaffeeleidenschaft total nachgegangen sind (mit bis zu fünf heißen und kalten Kaffees am Tag).

Shibuya

Und obwohl wir dann über eine Stunde zuspät zu unserem Treffpunkt mit Yam gekommen sind, war sie gottseidank noch da! Yam ist eine philippinische Studentin, die gerade in Tokyo studiert und die Belle gebeten hat uns ein bisschen rumzuführen. Das hat sie dann auch ganz fachmännisch gemacht. Erstmal sind wir ein bisschen durch das Einkaufsviertel gelaufen, haben den japanischen H&M begutachtet, sind durch die bunteste Straße Tokyos gelaufen und haben die ganzen stylischen und überstylten Japaner bewundert. Ein paar erste Souvenirs waren natürlich auch schon drin. Dann haben wir uns den Tempel in Shibuya angeschaut. Ein großer grüner Garten in Mitten der Stadt. Und ganz die Touristen haben wir ganz viele Fotos vor den Sakefäßern, beim rituellen Waschen und von den kleinen Kindern gemacht, die in ihren süßen Kimonos herumgelaufen sind. Außerdem gab es auch eine Hochzeit mit echten japanischen Gewändern und Priestern die die Prozession angeführt haben. So nach längerer Betrachtung meiner Fotos muss ich auch sagen, dass ich glaube dass es mindestens drei Hochzeitspaare waren, aber da die Kostüme so gleich waren, hat man es nicht gesehen – oder die Braut hat überall so verschieden drein geschaut :D

From Japan/Tokyo

Shinjuku

Nach einem kleinen Ausflug zum Metropolitan Governmental Building von dem wir das Lichtermeer Tokyos bewundern konnten (aber leider nur hinter Glas), haben wir uns mit Mai Linh getroffen. Vor der Kollegstufe hat sie Deutschland den Rücken gekehrt und es nicht bereut^^ Es war sehr witzig sie wieder zu treffen, vor allem weil wir uns glaub kaum verändert haben, auch wenn in den letzten sechs Jahren ganz schön was passiert ist. Mit einheimischer Führung haben wir schließlich einen Geldautomaten und ein billiges, gutes Restaurant gefunden :)

Dabei haben wir drei Dinge gelernt, erstens, Geldautomaten finden ist nicht einfach in Japan, weil sie immer in Geschäften sind, die dann eben um acht schließen und viele Geldautomaten keine ausländischen Karten mögen, zweitens auf der Straße isst man nicht, das ist unhöflich und macht Dreck und da es nicht gern gesehen wird braucht man auch keine Abfalleimer und drittens, Japaner haben alle das gleiche Handy (groß und eckig), weil es stark genug sein muss um das Satellitennetz zu benutzen und groß genug um einfach E-Mails zu schreiben, weil SMSn gibt’s hier nicht mehr (die Erkenntnis war aber eigentlich schon älter, als wir Yam vorher nicht erreichen konnten :P).

Azakusa, Ueno, Akihabara

Am nächsten Tag haben wir die Gegend um unser Hostel unsicher gemacht und den Tempel samt Umgebung erkundet. Ganz zu unser aller Geschmack gab es auf dem riesigen Markt daneben ganz viele Süßigkeiten zum Testen :) Die ausgebackenen japanischen Küchlein haben es uns besonders angetan, auch wenn wir uns nicht einigen konnten, ob Kürbispaste oder Grüntee als Füllung am besten war. Und natürlich haben wir angefangen ein paar Souvenirs einzukaufen – davon verrate ich jetzt aber nichts :)

Während Amanda und Zoe weiter eingekauft haben, haben sich Thom und ich wieder mit Yam getroffen, haben uns in Ueno den Park und Tempel angeguckt. Waren natürlich Essen und sind dann nach Akihabara zum Elektronikmarket gefahren. Nach weiterer langer Suche nach einer Geldquelle hat Thom Aki-habara zu seinem neuen Zen-Wort erkoren :)

Elektronisches haben wir zwar nichts gekauft, aber dafür leckere Crepes in mitten der vielen, bunten Leuchtreklamen und Maidcafes! (die Mädls mit den Schürzen und kurzen Röcken, die sehen als wären sie gerade aus dem neuesten Anime gehüpft und nun in totaler Unterwerfung alle Wünsche der Kunden erfüllen).

Nach vereintem Abendessen an der heißen Platte gings flugs wieder zum Busbahnhof, den nächsten Nachbus nach Kyoto nehmen. Nach Amandas Verwirrung über das Klo und Aufzugzeichen, auch wenn das eine Männlein und Weiblein zeigt und das andere drei Neutrale mit Pfeilen (aber die sind beide blau! Wie soll man die denn auseinander halten!) sind wir alle rechtzeitig losgekommen :)

Wenn man aber so spät abends in der U-Bahn umherstreunt, sieht man die arme Seite der Stadt. Sobald die Tore zu den Zügen schließen kommen die Obdachlosen und bauen ihre Kartonstädte auf – und wie viele da kommen! Man bekommt aber keine Angst, denn die meisten sind alt und schlafen sobald sie angekommen sind...

Später wird mir Daniels Gastmama erzählen, dass wegen der Finanzkrise auch viele Familienväter ihre Familien verlassen haben und nun auf der Straße wohnen, damit ihre zurückgelassenen Familien Sozialhilfe vom Staat bekommen.

From Japan/Tokyo