Montag, 2. November 2009

Tokyo

Flight to Osaka, Nightbus to Tokyo

Da wir erst nachmittags geflogen sind hatte ich noch Zeit meine Hausarbeit fertig zuschreiben und hab sie in letzter Minute bei Thom verschickt :P

Thom hatte zwar ein bisschen Probleme mit dem Ausreisen (Visaangelegenheiten sind hier echt kompliziert und mit viel unvorbereiteter Zahlung verbunden), aber sonst hat alles ganz reibungslos geklappt. Am Flughafen haben wir uns erst ein bisschen aklimatisiert, Geld geholt und sind dann fix in den nächsten Bus in die Stadt eingestiegen. Es ging über einige Brücken und an ganz viel beleuchteten Stadtgebieten vorbei – und dabei haben wir uns erinnert, dass man auch ohne Hüpfen, Wackeln und mit Beinfreiheit reisen kann^^ Amanda und ihre Freundin Zoe haben sich dann auch einen netten Japaner angelacht, der uns gleich erklärt hat, wie wir zum Busbahnhof kommen.

Vor her mussten wir aber natürlich das japanische Essen ausprobieren. Wir haben sogar ein kleines Restaurant im fünften Stock gefunden, in dem wir auf dem Boden sitzen konnten. Immerhin haben wir herausgefunden, dass es Sitzgebühren gibt, aber dafür haben sie uns ein paar Sachen gebracht, die wir so nicht bestellt haben... Na geschmeckt hats trotzdem :)

Dann gings im Eiltempo zum Busbahnhof und schon ist der Bus nach Tokyo abgefahren. Thom und ich hatten Holzklasse gebucht, aber trotzdem war es sehr bequem und ich hab die Nacht durchgeschalfen (auf dem Rückweg hatten wir dann auch die breiteren Sitze mit Schlafschirmchen über dem Kopf :).

Discover Tokyo

Obwohl Zoe und Amanda den besseren Bus gebucht hatten, waren wir viel früher da und mussten um 6 in der Früh erstmal eine dreiviertel Stunde in der Kälte warten – ich stand mit Fleecepulli und Jacke dran und hab trotzdem gefroren. Wir waren es ja gar nicht mehr gewohnt, dass es weniger als 25 Grad haben kann :P

Dann ging die Suche nach dem Hostel los. Die U-Bahnstation haben wir ja leicht gefunden, aber dann hieß es erstmal die Stationen herauszufinden ohne japanisch zu können, wir haben uns dann mit halb englischen und halb japanischen Karten beholfen. Als wir dann aber das letzte Stück gelaufen sind, haben wir uns doch etwas verfranst während die Koffer immer schwerere geworden sind. Aber dann durften wir im Hostel schon mal Duschen und haben uns ein gescheites Frühstück genehmigt, indem wir uns Essensmarken aus dem Automaten gezogen haben, diese abgegeben haben und dann erst kam das Essen :) Überhaupt ist der erste Eindruck, dass es neben Hochhäusern und Tempeln in Japan vor allem Getränkeautomaten gibt. Wenn man mal Durst bekommt, dann ist der nächste Automat sicher nur ein paar Schritte entfernt! Das hat aber auch dazu geführt, dass die anderen drei und vor allem Thom ihrer Kaffeeleidenschaft total nachgegangen sind (mit bis zu fünf heißen und kalten Kaffees am Tag).

Shibuya

Und obwohl wir dann über eine Stunde zuspät zu unserem Treffpunkt mit Yam gekommen sind, war sie gottseidank noch da! Yam ist eine philippinische Studentin, die gerade in Tokyo studiert und die Belle gebeten hat uns ein bisschen rumzuführen. Das hat sie dann auch ganz fachmännisch gemacht. Erstmal sind wir ein bisschen durch das Einkaufsviertel gelaufen, haben den japanischen H&M begutachtet, sind durch die bunteste Straße Tokyos gelaufen und haben die ganzen stylischen und überstylten Japaner bewundert. Ein paar erste Souvenirs waren natürlich auch schon drin. Dann haben wir uns den Tempel in Shibuya angeschaut. Ein großer grüner Garten in Mitten der Stadt. Und ganz die Touristen haben wir ganz viele Fotos vor den Sakefäßern, beim rituellen Waschen und von den kleinen Kindern gemacht, die in ihren süßen Kimonos herumgelaufen sind. Außerdem gab es auch eine Hochzeit mit echten japanischen Gewändern und Priestern die die Prozession angeführt haben. So nach längerer Betrachtung meiner Fotos muss ich auch sagen, dass ich glaube dass es mindestens drei Hochzeitspaare waren, aber da die Kostüme so gleich waren, hat man es nicht gesehen – oder die Braut hat überall so verschieden drein geschaut :D

From Japan/Tokyo

Shinjuku

Nach einem kleinen Ausflug zum Metropolitan Governmental Building von dem wir das Lichtermeer Tokyos bewundern konnten (aber leider nur hinter Glas), haben wir uns mit Mai Linh getroffen. Vor der Kollegstufe hat sie Deutschland den Rücken gekehrt und es nicht bereut^^ Es war sehr witzig sie wieder zu treffen, vor allem weil wir uns glaub kaum verändert haben, auch wenn in den letzten sechs Jahren ganz schön was passiert ist. Mit einheimischer Führung haben wir schließlich einen Geldautomaten und ein billiges, gutes Restaurant gefunden :)

Dabei haben wir drei Dinge gelernt, erstens, Geldautomaten finden ist nicht einfach in Japan, weil sie immer in Geschäften sind, die dann eben um acht schließen und viele Geldautomaten keine ausländischen Karten mögen, zweitens auf der Straße isst man nicht, das ist unhöflich und macht Dreck und da es nicht gern gesehen wird braucht man auch keine Abfalleimer und drittens, Japaner haben alle das gleiche Handy (groß und eckig), weil es stark genug sein muss um das Satellitennetz zu benutzen und groß genug um einfach E-Mails zu schreiben, weil SMSn gibt’s hier nicht mehr (die Erkenntnis war aber eigentlich schon älter, als wir Yam vorher nicht erreichen konnten :P).

Azakusa, Ueno, Akihabara

Am nächsten Tag haben wir die Gegend um unser Hostel unsicher gemacht und den Tempel samt Umgebung erkundet. Ganz zu unser aller Geschmack gab es auf dem riesigen Markt daneben ganz viele Süßigkeiten zum Testen :) Die ausgebackenen japanischen Küchlein haben es uns besonders angetan, auch wenn wir uns nicht einigen konnten, ob Kürbispaste oder Grüntee als Füllung am besten war. Und natürlich haben wir angefangen ein paar Souvenirs einzukaufen – davon verrate ich jetzt aber nichts :)

Während Amanda und Zoe weiter eingekauft haben, haben sich Thom und ich wieder mit Yam getroffen, haben uns in Ueno den Park und Tempel angeguckt. Waren natürlich Essen und sind dann nach Akihabara zum Elektronikmarket gefahren. Nach weiterer langer Suche nach einer Geldquelle hat Thom Aki-habara zu seinem neuen Zen-Wort erkoren :)

Elektronisches haben wir zwar nichts gekauft, aber dafür leckere Crepes in mitten der vielen, bunten Leuchtreklamen und Maidcafes! (die Mädls mit den Schürzen und kurzen Röcken, die sehen als wären sie gerade aus dem neuesten Anime gehüpft und nun in totaler Unterwerfung alle Wünsche der Kunden erfüllen).

Nach vereintem Abendessen an der heißen Platte gings flugs wieder zum Busbahnhof, den nächsten Nachbus nach Kyoto nehmen. Nach Amandas Verwirrung über das Klo und Aufzugzeichen, auch wenn das eine Männlein und Weiblein zeigt und das andere drei Neutrale mit Pfeilen (aber die sind beide blau! Wie soll man die denn auseinander halten!) sind wir alle rechtzeitig losgekommen :)

Wenn man aber so spät abends in der U-Bahn umherstreunt, sieht man die arme Seite der Stadt. Sobald die Tore zu den Zügen schließen kommen die Obdachlosen und bauen ihre Kartonstädte auf – und wie viele da kommen! Man bekommt aber keine Angst, denn die meisten sind alt und schlafen sobald sie angekommen sind...

Später wird mir Daniels Gastmama erzählen, dass wegen der Finanzkrise auch viele Familienväter ihre Familien verlassen haben und nun auf der Straße wohnen, damit ihre zurückgelassenen Familien Sozialhilfe vom Staat bekommen.

From Japan/Tokyo

1 Kommentar:

  1. Oh ja das war ein Trip :-). Insbesondere die Suche nach den Geldautomaten ;p...und die Kaffeeautomaten, ich glasub ich würde bald wie Junkie an der scheibe kratzen, wenn wir noch länger in Japan geblieben wären.


    Puh...philippinische Einwanderung dein "Freund und Helfer" :s

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