Dienstag, 29. September 2009

Ondoy: Schlimmste Ueberschwemmung seit 42 Jahren

Hi zusammen,

sorry, dass es etwas gedauert hat, bis ich euch schreibe - und ich bin euch ja noch updates von Bohol und Palawan schuldig, aber da sich schon ein paar Leute sorgen gemacht haben, schreib ich euch jetzt mal lieber ueber die aktuellen Ereignisse und Sturm Ondoy bzw. Kentsana.
Ich sitze uebrigends gerade bei meiner Familie in Laguna, denen es auch allen gut geht, deren Haus aber gerade so von der Ueberschwemmung verschont wurde (meiner Familie in Tarlac geht's uebrigends auch gut :). Die Treppe vor dem Haus hatte das Wasser schon erreicht.

Am Samstag wollten wir eigentlich zu meiner Familie, weil meine Tante fuer abends das Debuet ihrer Patentochter organisiert hat, als es aber seit morgens in Stroemen geregnet hatte standen wir vor dem Problem, wie wir jetzt halbwegs trocken mit Koffer und Rucksaecken zu einem Taxi finden. Da war uns aber noch nicht klar, wie schlimm es ist, denn gestuermt hat es nicht und in mein Zimmer hat es auch nicht hineingeregnet - was es schon mal gemach hatte. Dann hat aber meine Tante getextet, dass wir lieber nicht kommen sollen, weil die Strassen ueberschwemmt werden (was in Laguna oefters passiert). Gleichzeitig hat sich aber auch die TV-Berichterstattung drastisch geaendert und es wurde ziemlich bald Notstand ausgerufen. Wir sind ganz unglaeubig vor dem Fernseher gesessen und waren froh, dass wir uns nicht beeilt hatten und ein paar Minuten frueher versucht hatten zum Bus zu fahren... Kay kam dann auch bald von der Uni zurueck und war ganz aufgebracht, dass sie bis zur Huefte im Wasser stand, um nach Hause zu kommen...
Nachmittags um drei war der ganze Spuk dann vorbei und es hat nur noch getroepfelt, so dass wir uns entschieden haben, mal zu sehen, wie weit wir kommen. Gluecklicherweise liegt unser Haus auf einer Anhoehe im Viertel, denn nur zwei Strassen weiter auf meiner taeglichen Uni-Route begann schon die Ueberschwemmung und man konnte Leute sehen, die zu ihrem Haus geschwommen sind!
Die Zuege fuhren aber und wir konnten gemuetlich abend essen, was angesicht der Lage im Umkreis echt komisch war. Und auch am naechsten Morgen sind wir ohne Probleme zu meiner Verwandtschaft gekommen, die Busstrecke war schon wieder frei von Ueberschwemmung, aber die Leute, die am Tag zuvor irgendwo hin mussten, haben teilweise die ganze Nacht gebraucht. Die Stimmung war auch sehr ungewoehnlich fuer Manila, kaum Verkehr und kein Laerm... Bei meiner Verwandschaft konnte man noch ein wenig von der Flut sehen und wir sind vorsichtig durch Wasserlachen gefahren. Aber weiterhin konnten wir das gesamte Ausmass nur im Fernsehen verfolgen - und waren froh, dass Bernd und Philipps Flug nicht tags zuvor ging...
Bis heute sind noch Teile von Manila und vom Umkreis ueberschwemmt, noch immer sitzen Leute auf ihren Daechern fest. Viele oeffentliche Schulen wurden zu Zufluchtsorten umgebaut, die hiesigen Fernsehsender haben Spendenausgaben eingerichtet, Studenten nutzen den Unterrichtsausfall um dort zu helfen indem sie Pakete packen und verteilen, mittlerweile sind ueber ein zehntel der Einwohner Manilas sind direkt betroffen.

Was mich betrifft, ist die Uni gestern und heute ausgefallen (die Grundschulen und Highschools fallen sogar die ganze Woche aus). Ich bleib vielleicht noch bis morgen hier bei meiner Verwandtschaft und mach mich dann wieder an meine Unihausaufgaben. Ich hoffe dass nicht allzu viele meiner Klassenkameraden und Lehrer direkt betroffen sind.

Es gibt sogar schon eine eigene Seite:
Oder ihr lest mal Zeitung:
etc.

Und so sah es bei mir drei Straßen weiter aus:


2 Kommentare:

  1. Schön zu hören, dass es dir und natürlich auch deiner Familie gut geht.

    Lg Tine

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  2. Danke :) Ich hoffe ihr koennt dafuer noch schoen den goldenen Herbst geniessen!

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