Freitag, 31. Juli 2009

My Week

Sorry, das ist ein ganz langer Eintrag, aber ich musste viele andere Dinge tun, bevor ich ihn schreiben konnte, also hat sich da etwas gesammelt :P

Meine Woche war etwas turbulent ☺ Nachdem Kay und ich am Montag unnützerweise in die Uni gefahren sind, weil sämtliche unserer Klassenkameraden wegen der Rallye nicht gekommen sind. Rallye war eine Demonstration gegen Cha-Cha (Charter Change), Con-Ass (Constitution Assembly) und Gloria im allgemeinen, die an diesem Tag ihre jährliche Rede gehalten hat. Wir sind aber ohne Probleme durch den Verkehr gekommen, man hat nichts davon gemerkt, außer, daß die Uni geschlossen war. Trotzdem waren ein paar Eltern der Meinung, daß es für ihre Kinder zu gefährlich wäre zur Uni zu fahren. Ich hab immerhin nur eine halbe Stunde Fahrt auf mich genommen, Kay ist aber den ganzen Weg von Los Baños hergekommen...(drei Stunden). Wir haben uns dann mit japanischem Essen in der Mall belohnt uns sind wieder heimgefahren.

Am Dienstag haben wir in unserer PR-Klasse erstmal ein Take Home Quiz bekommen, das wir aber auch gleich bei unserer Professorin abgeben können, weil sie jetzt aus der Klasse geht und uns Zeit zum ausfüllen gibt. Es gab dann drei Deadlines, Dienstag um 11.30 (Ende der Klasse), Dienstag um 17h (bevor sie heimfährt) oder für die extra dreimal betonten Langsamdenker bis Donnerstag, wenn wir wieder Klasse haben. Ich hab’s mir aufgeteilt, erstmal Stichpunkte bis 11.30 und dann den Text bis Donnerstag... Ich schenk doch nicht den wertvollen Schreib-Platz her, den mir mein Computer schenkt (die Begrenzung war nämlich max. eine Seite egal wie).
Nachmittags hatten wir/ich unsere/meine erste offizielle Tutoriumsstunde mit unserer Lehrerin. Da es der erste Termin war, hat es mal wieder keiner sonst geschafft und ich saß mit meiner Lehrerin alleine auf dem Boden vom Sprachenzentrum und hab sie Sachen gefragt. Nach zwei Stunden hab ich mich fertig gefragt (durch Verbbeugung und Satzkonstruktion) und sie meint etwa fünf Mal: Hast du noch Fragen? Hast du wirklich keine Fragen mehr? – Nein für heute fällt mir nichts mehr ein :P
Dann bin ich mein vermeindliches Visum abholen gefahren. Erstmal war Ms. Esther nicht im Büro, dann bin ich später wieder gekommen und hab meine Unterlagen abgeholt und seh’ aber nur eine Study Permit. Hä??? Ms. Esther, heißt das ich muß ins Bureau of Immigration? – Ja. – Aber ich dachte ich bekomme hier ein Visum.... Ms. Esther muß ich jetzt wirklich da noch extra hin. – Ja. Zeig den Zettel....
Ich war total verwirrt und bin erstmal völlige panisch zu Belle gelaufen (was wir alle machen, wenn wir keinen Plan haben ☺ Die war gottseidank oder schrecklicherweise auch ganz verwirrt und hat gemeint, daß ist ganz böse, weil ich ja dann Strafe zahlen muß wenn ich das Visum jetzt erst beantrage... Mei war ich sauer, ich hab damals schließlich meine kompletten Unterlagen auf den Tisch von Ms. Esther geknallt und die Tante hat mir alles samt Paßport wieder zurückgegeben, weil sie es angeblich nicht braucht. Ja woher soll ich denn wissen, daß sie den Paß doch braucht und sie nicht davon ausgeht daß ich ein Visum brauche (keine Ahnung was sie gedacht hat). Neben her haben wir schnell Dai ausgequetscht, der am gleichen Tag vor mir sein Visum beantragt hat, der kriegt aber seins.... also noch verwirrender, warum Ms. Esther meines dann nicht bearbeitet hat....
Auf den Schock sind Thom, Belle und ich erstmal gescheit Abendessen gegangen. Und haben uns so gut unterhalten, daß wir bis um ein Uhr nachts im Techno-Hub (so was wie ein ganz moderner Foodcourt in der Nähe von der Uni) beim Kaffee und Kuchen gesessen sind. Den haben wir von Belle gesponsort bekommen, weil sie bald Geburtstag hat – und von uns bekommt sie im Gegenzug ein schönes Abendessen :)))
(Hier übrigends der Beginn meiner schlaflosen Woche)

Mittwoch haben Thom und ich eine neue Ausländerin, Amanda aus Australien, begrüßt. Thom hat endlich eine House-Dance-Kumpanin gefunden und wir haben Amanda gleich zu unserem nächsten Ausflug (bzw. eigentlich ersten richtigen Ausflug) zum Taal Vulkan eingeladen. Sie ist eine ganz witzige Frau, ist schon 31, hat einen zehnjährigen Sohn liebt es in Asien rumzureisen und wundert sich über das teure Essen (das einen Euro pro Menü kostet :P).
Nachdem ich meine persönliche Kritik für meinen englischen Newscast abgeholt hab (ich habe heute rausgefunden, daß die Zahl darauf sogar eine Bedeutung hat, nämlich die Note :P und mit 1,75 für Nicht-Muttersprachlerin finde ich bin ich ganz gut dabei :), war ich mal wieder halb unnütz in der Uni. Unser Conflict Studies Kurs ist mal wieder ausgefallen, weil der Raum besetzt war und der Prof. wahrscheinlich einfach keinen Bock hatte. Dafür hat er uns eine Position Paper aufgegeben über die Diskussion, ob die Uni X-rated Movies zeigen darf. Ja, hier gibt’s tatsächlich Zensur – hätt’ ich mir ja denken können. Die Regierung schaut sich jeden Film vorher an, schnippelt raus, was ihr nicht gefällt oder verbietet den Film komplett. Das UP Film Institute hat trotzdem solche Filme gezeigt, da gibt’s dann natürlich Stress.
Als zweiten Teil sollten wir uns dann am nächsten Tag den Film Kinatay (der glaube ich x-rated oder zumindest fast ist) im Uni-Kino anschauen.
Und Abends/Nachts hab ich dann unsere Videos für den philippinischen Newscast geschnitten. Um halb drei hab ich Kenj noch eine SMS geschickt – mit der Idee, daß sie mir dann halt am Morgen, wenn sie aufwacht antwortet und war ganz überrascht, als sofort eine Antwort kam.... Nach etwas hinundher kam dann noch die Anweisung, ist fei schon spät, schlaf endlich :P und ich hab gemeint, sie soll sich mal an ihre eigene Nase fassen *g* Soviel zu unserer Vermutung, dass philippinische Studenten nicht schlafen!

Donnerstag begann endlich mal etwas später, weil unsere Filipino-Lehrerin auf einem Fieldtrip ist. Dafür hab ich gleich mal das Geld für mein Visum bei Belle abgegeben, die mittlerweile Ms. Esther dazu gebracht hat zuzugeben, dass es ihr Fehler war und die Strafzahlung irgend jemand anderes bzw. niemand trägt. *puh*
Dann haben wir unsere Take Home Quizze abgegeben und Matt hat mal wieder gemeint: Du schreibst echt wie du redest! Ich weiß bis heute nicht ob er das jetzt negativ oder positiv sieht... (Ich tipp mal eher: du könntest schon mal etwas formeller/eloquenter schreiben :P). Ich find’s aber eher lustig und gut, wenn man den Schreiber hinter dem Text erkennt^^ (ihr dürft übrigends gerne mal Kommentieren, da kann ich momentan nur die Steffi loben ^^)
Dann bin ich weiter zum Uni-Basketball-Game aushelfen gefahren, hab mir auf meine schlaflosen Nächte schon mal einen Kaffe gegönnt (mir schwante ja schon für den Tag/Abend nichts gutes) und verzweifelt nach einem Spiegel gesucht (ich hab meinen schönen deutschen Import runtergeschmissen und er ist mir zerbrochen...).
Ich war dann zwar die einzige aus der Klasse, die da war, aber das war dann ganz witzig, weil die Mitarbeiter von meiner Professorin (die auch alle mal UP-Studenten waren) bei meinem philippinischen Newscast geholfen haben. Wo ich Pausen machen soll, wie ich die Worte betonen soll, wie ich Pa-a-a-la-la-ha-nan aufteile ohne einen Zungenknoten zu bekommen (hab ich dann aber trotzdem :P)... Am Ende hat sich sogar Ma’am Jaz selbst eingemischt. Immerhin habe ich ein: Es klingt so süß, wenn du das liest von Trish bekommen *g* - das ist vor allem noch lustiger, wenn man weiß, dass philippinische Nachrichtensprecher mit einer ganz großen Attitude sprechen und ganz hart betonen.
Und Calvin hat für die Unterhaltungen mit mir mal wieder den Nosebleed-Witz zu hören bekommen. Wenn Filipinos zu viel Englisch reden müssen, dass ihnen die Worte ausgehen, dann bekommen sie bildlich gesprochen Nasenbluten.
Und schließlich sind wir dann sogar mit Karten direkt am Spielfeldrand gesessen und haben uns noch das letzte Spiel zu Ende angeschaut. Danach bin ich dann ganz schnell husch husch wieder zur Uni gefahren, den ach so tollen Film angucken.
Ich war zu spät, aber angefangen hatte es natürlich noch nicht, dafür waren die anderen ganz aufgeregt, weil ein paar philippinische Stars zur Premiere gekommen waren. Beim Film bin ich dann zwischen drin eingenickt. Ich glaub ja immer noch nicht, dass der bei den Cannes Filmfestspielen ausgezeichnet worden ist. Kinatay bedeutet soviel wie Abschlachten und es geht eigentlich nur darum, dass ein Polizeianwärter mit Seargeant und Chief abends loszieht um sich ein bißchen Geld dazuzuverdienen und das endet darin, dass die beiden Chefs eine Prostituierte ins Auto laden, fesseln, schlagen, (sehr lange im Auto fahren), sie zu einem verlassenen Haus bringen, vergewaltigen und schließlich zerstückeln. All das weil sie angeblich umgerechnet 2000 Euro Schulden wegen Drogen hat. Der Polizeianwärter überlegt sich mal zu fliehen, macht er aber nicht (rettet ihm wahrscheinlich das Leben, aber kostet seine Unschuld/Integrität) und das war’s. Ein Film, der auch in fünf Minuten gepasst hätte... und meiner Meinung solche Themen in Dokus gehören. Ich weiß, dass die Welt grausam sein kann, das möchte ich nicht auch noch im Kino sehen, wenn dann parodistisch.
Karen war der gleichen Meinung und wir zwei sind abgehauen ohne uns die Regisseursdiskussion anzusehen, vor allem weil wir beide auch heim wollten :) Nach einer Ewigkeit haben wir ein Taxi raus aus der Uni bekommen und haben uns dann außerhalb aufgeteilt. Sie nach Fairview, ich nach Hause zum Voice over für die Headlines sprechen und DVD brennen. Hat in wieder nur vier Stunden schlaf und Taxifahrt in der Früh geendet, weil ich wirklich keinen Bock auf Jeepney und Co hatte. Vor allem wird man natürlich immer sehr offensichlich gemustert, wenn man vollgeschminkt im Jeepney hockt.

Die goldenen Regeln des Taxifahrens
Kleiner Einschub aus gegebenen Anlaß (viele Taxifahrten :)
  • Kennzeichen und Route an einen Freund schicken, für Beschwerden hinterher oder aber falls man verloren geht :P (die Numberplate steht an jeder Tür – wenn man es noch lesen kann :)
  • Das heißt auch, dem Freund texten, dass man heil angekommen ist (das vergess ich immer sehr gerne, Gruß an den besorgte Thom :)
  • Immer nachschauen, ob der Meter zurückgesetzt wird – sonst nachfragen!
  • Türen zu machen, damit von außen keiner rein kann
  • Wenn der Fahrer einen Mundschutz trägt, auf keinen Fall einsteigen (vielleicht hat er nur eine Erkältung und will seine Passagiere nicht anstecken, aber vielleicht verteilt er auch K.O.-Tropfen durch die Klimaanlage)
  • Karte dabei haben ist oft gut, weil der Fahrer selbst den Weg nicht kennt, bzw. man auch nachgucken kann, ob man im Kreis fährt
  • Wenn möglich (und das ist eher selten) ein Company-Taxi nehmen, das sind große Firmen, die auf die Qualität ihrer Fahrer und Fahrzeuge achten. Das ist z.B. Dollar, die sind rot, oder welche die sind gelb-grün

Freitag habe ich also meine ersten und wahrscheinlich letzten philippinischen Newscast hinter mich gebracht. Die Kombination Kamera+Nicht-meine-Muttersprache macht mich zwar ungewöhnlich arg nervös, aber ich fands sehr amüsant, weil ich eh wußte, dass es sich ganz komisch anhören muß *g* Also nichts zu verlieren^^ Ich bin ja gespannt auf die Note. Schade dass ich nicht genug Serverplatz hab um euch das Video zu zeigen :P
Dann ist mal wieder der Nachmittagsunterricht ausgefallen, weil am Samstag UPCAT sind (Eingangexamen für die High-School-Absolventen, die zur UP wollen) und die die Zimmer herrichten. Also bin ich nach einem Schwätzchen erstmal heim, hab Gemüsepflanzerl gemacht und mich hingelegt, denn morgen geht’s um 4.30 in der Früh auf zum Taal Vulkan!

Samstag, 25. Juli 2009

German Dinner


Hab euch unser Festmahl ja noch vorenthalten :)
Währenddessen hat uns Czarina ihre ersten Ultraschallfotos gezeigt. Es ist ein Junge! Das heißt es wird ein Kim Wyatt :)

Sonst hab ich gestern erfahren, dass ich ein Musikvideo in meiner Performance Klasse abgeben muss (also ich und singen) und meine Professorin hat mir angesehen wie gerne ich das mache. Ich hab ihr dann erklärt, dass die Deutschen nicht mit Karaoke aufgewachsen sind... Da hab ich schon mehr Lust auf unsere Variety Show. So was gibt's nicht wirklich im deutschen Fernsehen, kann man vielleicht mit Wetten dass...? trifft Tutti Frutti vergleichen :P Hier gibts davon ganz viele, das sind Shows mit Gameshows (mit verrückten und abgedrehten Filipinos), Tanz- und Gesangseinlagen, Einlagen von den Moderatoren und alles ganz bunt und schrill.
Gerade hat mich Czarina außerdem vor ein Michael Jackson Konzert gesetzt (könnte man fast als Research sehen :P). Die Musik ist echt gut, aber junge Mann hat sich wirklich oft in den Schritt gefasst. Dafür sieht man mal wo die ganzen Popsternchen nach ihm geklaut haben, von Backstreet Boys bis Rhianna.
Gestern sind wieder ganz viele Studenten rumgesprungen, die Umfragen und Unterschriften gesammelt haben, gegen Cha-Cha (=Charter Change). Die gehen total ab, und es ist immer der lustige schlaksige Junge mit der Brille dabei, der dann engagierte Reden schwingt, aber auf philippinisch, immerhin hat er mich dazu bekommen die Umfrage mitzumachen, nachdem er mir die Fragen übersetzt hat.
Nachmittags durften wir dann früher heim, weil es eine Demo gab. Auch wenn ich den Kommentar von unserem Professor: Wenn ihr einen Schuss hört, dann erst auf den Boden legen, danach könnt ihr dann schauen wo das her kam - nicht so ernst genommen haben, hab ich mich nicht ins getummel gesstürzt.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Nur ein kleiner Zwischenbericht :)

Da diese Woche cinemalaya ist, das Independent Film Festival in Manila haben wir von unseren Filmprofs frei bekommen, um dort Filme anzugucken. Ich hab mir die halbe Shortfilm Competition, eine lustig-traurigen Film über einen Bühnenbildner, der die Requisite (einen Teppich vom letzten Abendmahl) bei einem Werbedreh verliert und danach verklagt wird und einen Klassiker angeguckt (der war nur leider komplett auf Tagalog und ohne Untertitel, ich hab also kaum was, aber glaub immerhin mehr als Emilie verstanden :)
Dann hab ich mich gefreut, dass mein Referat deshalb wieder verschoben wurde und unsere Filipino Lehrerin hat heute Besserung gelobt und uns Zusatztutorien angeboten. Mal gucken was dabei rauskommt.
Nach der Klasse bin ich fröhlich zu Masscom (College of Mass Communication) gelaufen und wen seh ich da, den Matt, der mit einer Filipina Händchen hält. Als ich mich natürlich dazugesellt hab, haben sie damit zwar aufgehört, aber ich hab in der Stunde danach doch rausgefunden, dass das jetzt seine Freundin ist. 2:0 für die Filipinas. Ich hab ja wirklich nicht gedacht, dass das Sprichwort immernoch sooo stimmt: Pass auf wenn du auf die Philippinen fährst, du kommst vielleicht zu zweit oder zu dritt nach Hause. (Gilt natürlich v.a. für die Männer). Jetzt haben also zwei von drei meiner männlichen Ausländer-Austauschsemester-Freunden eine philippinische Freundin.
Reece ist mittlerweile nach Makati umgezogen, um näher bei seiner "Arbeit" zu sein und damit bei seiner Freundin, die mit ihm in der gemeinnützlichen Organisation für Straßenkinder arbeitet. Und Matt hat gemeint, er hat immerhin mit seiner amerikanischen Freundin halbwegs Schluss gemacht (die nebenbei auch Filipina ist aber von dem Land nix wissen will).
Und ich spiel hier Austausch Mama, schwanke zwischen Sorgen und Schmunzeln und versuch mit Emilie Reece davon abzuhalten seine langgehegten Reisepläne aufzugeben. Der steigert sich nämlich rein und überlegt sich schon wie er Olive nach Australien bringt. Ein bisschen Zeit kann man dem ganzen ja schon noch geben...also können eigentlich nur Europäer klar denken??? Naja mal gucken, vielleicht schaffts Thom ja auch noch :P
So, ich mach mich weiterhin an meine Rindsrouladen und Wurstsalat - hab mal wieder Luxus-Futter-Einkauf gemacht, aber die frischen Bretzeln (die waren noch warm!!!) und das Eis mussten einfach sein^^ Später gibts also Dinner mit Thom und Jascha, Kay (die Broadcast Kay) ist leider krank, aber vielleicht bleibt ja noch ein bisschen Wurstsalat für morgen in die Uni übrig.

Montag, 20. Juli 2009

Wochenende

Viel ist eigentlich nicht passiert, ich war mit Matt, Reece und Thom Harry Potter anschaun, nachdem ich vergeblich ein Buch über philippinische Geschichte gesucht hab. Dafür hab ich Thom Twighlight und Reece mir The Timetravellers Wife zum lesen angedreht :) Das hab ich gleich am Samstag angefangen zu lesen, weil mich Reece gewarnt hat, ich muss es gleich lesen, da der Film im August rauskommt.
Dazwischen waren Matt und ich noch beim Arbeiten bei den Unimeisterschaften im Basketball. Die anderen sind total abgegangen, dass sie im Stadion sitzen und hinter den Kulissen rumlaufen dürfen und wir haben uns nur gedacht. Ja, nett hier, aber sag mal wie viele Hälften hat noch mal ein Basketballspiel? Das gute war dass alle Mitarbeiter von unserer Professorin sehr nett waren, also sind wir mit denen ein bisschen rumgelaufen, haben uns unterhalten, die ganz wichtigen Statistiken an die Journalisten verteilt und uns die zwei Spiele angeschaut. Das dürfen wir jetzt noch ein paar Mal machen :) aber am meisten freuen wir uns auf die Cheerleading Competition, die ist Mitte September.
Sonntag hab ich mir dann einen faulen Tag gemacht und Reece's Buch verschlungen. Also falls ihr was schön romantisches, manchmal trauriges aber nicht zu kitischiges lesen wollt, kann ich euch das nun auch sehr empfehlen :)

Außerdem hab ich mir jetzt nen Twitteraccount angelegt (http://twitter.com/soneyhanni), falls ich euch mal zwischendrin unbedingt was mitteilen will. Das hätte sich letzte Woche nämlich ungefähr so angehört:
Do: Bin nass bis auf die Haut, die Regenzeit ist mal wieder vorbeigekommen.
Fr: Ich fahr jetzt heim, die Kurse wurden wegen Taifun ausgesetzt.
Fr: Reece erzählt aus seinem Leben, der australisch-philippinischen Soap.
Sa: Sitzen im Basketballstadion in der ersten Reihe und sind im Fernsehen zu sehen :P
So: Sind gerade noch der dunklen Umgebung entflohen, jetzt muss ich eine halbe Stunde auf den dummen Zug warten.
Mo: War gerade Badputzen, ich hoff die Schwitzerrei hat zumindest was für meine Fitness geholfen ;)

Ach ja von unserem Prof noch eine kleine Anekdote noch zur Regenzeit und Taifunen, falls eure Nachrichten Schauergeschichten über das Wetter hier erzählen sollten.
Er ist letztens wieder über Hurricane Katrina gestolpert und hat nachgeschaut, wie schlimm der Sturm damals war. Höchste Stufe in den USA, das ist aber auf den Philippinen nur Stufe 2 von 3 :P (bei 3 werden aber dann doch alle Schulen geschlossen) und wenn's während des Taifuns nicht regnet, dann lachen die Filipinos eh nur über die Sturmwarnung (das gilt jetzt natürlich für die mit festem Dach über dem Kopf).
Bis jetzt hieß es schon zweimal "All classes suspended", aber man kam noch ohne Problem hin, zurück und ist höchstens mal bis zum Knöchel im Wasser ;)

Donnerstag, 16. Juli 2009

This Week

Heute hab’ ich mal wieder einen faulen Tag, da kann ich euch erzählen, was so alles passiert ist ☺
Unsere private Tagalog Klasse war ein voller Erfolg, wir haben endlich mal ein paar Sätze gelernt (jetzt muß ich sie mir nur noch merken :p) und auch die anderen haben ganz viele Fragen loswerden können. Neben Miggy hatte Phoebe (unsere koreanische Bildhauerin) auch einen philippinischen Freund dabei gehabt, also haben wir uns im Starbucks so richtig ausgebreitet.
Die nächsten Tage hab ich dann mit Referat bauen zugetragen. Stundenlanges lesen von sozialistischen Texten über die philippinschen Revolutionen können ja so anstrengend sein, da wär ich lieber den ganzen Tag rumgelaufen :p (von Montag bis Mittwoch mittag dran und am Ende haben wir dann gsd noch eine Woche Aufschub bekommen, weil der Lehrer selbst noch so viel erzählt hat ^)
Als kleine Ablenkung hab ich am Montagabend Zwiebelrostbraten und Semmelknödel gemacht☺. Aber ich hab auch endlich mal was gefunden, was nicht so gut funktioniert hat, aber ich hab’s noch retten können. Mir sind nämlich die Knödl auseinandergefallen bei dem Toastbrot hier, also hab ich sie mit Mehl gefestigt. Das ist mir aber eine Lehre, das nächste Mal gibt’s nur noch Serviettenknödel :p
Dienstag Abend war ich dann mit Thom in einem klassichen Konzert von japanischen Musikern. Eigentlich dachten wir daß Mae und Dai (unsere philippinische Japanisch-Lehrerin und unser verplanter Japaner) da sind, aber am Ende saßen wir da alleine. Temperatur messen und Fotoapparat abgeben mußten wir auch noch über uns ergehen lassen :7 Aber das Konzert hat uns entschädigt. Es war ein Pianist, eine Violinistin, eine Flötistin und ein Musikerin an einem traditionellen, japanischen Instrument (Koto heiß es glaub ich - Thom hat mich auch an die bekannte Schachszene aus dem Film Hero erinnert). Die Geigerin war eine ganz süße im quitschrosanen Kleid, höchsten Plateauschuhen und einem japanisch-britischen Akzent – aber wenn sie gespielt hat, dann sie sich richtig in Rage gespielt :)
Zweiter Post.
Vor dem Konzert wurde noch den beiden Flaggen samt Nationalhymnen geehrt – schließlich waren die Japaner im zweiten Weltkrieg nicht so nett als Besatzungsmacht. Aber mittlerweile verträgt man sich wieder recht gut ☺
Mittwoch saßen wir dann eben wie auf heißen Kartoffeln, ob wir mit unserem halbfertigen Referaten dran kommen, haben bei jeder schwarzen Folie die Luft angehalten, um dann bei der nächsten wieder aufzuatmen. Das hat er dann lange genug über Gewalt, Konflikteskalation und Frieden gemacht. Nach dem Kurs sind wir dann zu fast allen noch etwas essen und Kaffeetrinken gewesen. Da gibt’s eine Art Foodcourt gleich außerhalb von der Uni. Die anderen haben dann ein bißchen aus den Nähkästchen geplaudert, was so in der Uni oder Arbeit abgeht und Schauergeschichten, was so auf Manilas Straßen passieren kann. Das war ganz lustig und da merkt man den Unterschied zwischen Master- und Bachelorstudenten mehr. Da die meisten hier mit 15/16 in die Uni gehen, sind sie schon fertig, wenn wir in Deutschland gerade anfangen. Und die Masterstudenten sind dann wirklich in unserem Alter, arbeiten aber auch schon seit einigen Jahren. So hat die eine z.B. einen Arbeitskollegen, der gleichzeitig ihr Professor ist oder sie kennen halt andere Insidergeschichten ☺
Danach hab ich meinen ersten Filipino-Aufsatz geschrieben zu dem uns unsere Lehrerin verdonnert hat ohne, daß wir wissen wie man Verben benutzt. Ich bin ja gespannt, wie sie meinen korrigiert und wie viele Fehler man auf einer Seite machen kann^^
Dafür war die Stunde heute ganz gut, sie kam zwar zu spät und wir mußten zu einem anderen Gebäude laufen, aber dann saßen wir in der Runde und haben uns mit ganz einfachen Sätzen unterhalten. Die größte Erklärerin ist sie immer noch nicht, aber immerhin hat sie sich heute Mühe gegeben.
Ach ja und bevor ich’s vergesse, am Samstag arbeiten Matt und ich bei den Universitäts-Basketballspielen. Das ist ein Teil unseres PR-Kurses – da unsere Lehrerin eine eigene Firma hat, hat sie uns für den praktischen Aspekt als ihre Assistenten eingespannt. Die anderen im Kurs sind total aus dem Häuschen gewesen, weil Unibasketball hier so ziemlich das größte Sportereignis ist, das es gibt (getoppt nur noch vom Nationalbasketball). Aber ich denke auch für uns wird das ein großer Spaß ☺)) Aber morgen erstmal das Vergnügen und Harry Potter angucken ^^
Und jetzt gibt's erstmal tapas, gambas ajillo y tortilla de patata :p

Samstag, 11. Juli 2009

Philippinische Hochzeit

Heut war ich auf meiner ersten philippinischen Hochzeit. Czarinas Freundin/Arbeitskollegin hat geheiratet und weil der Bräutigamspapa ein ganz hohes Tier beim Militär war, waren wir dazu im Camp Aguinaldo.
Aber erst mal von vorne. Gestern haben wir ausgemacht, dass wir so um 9 Uhr losfahren, weil Czarina Angst hatte, dass wir nicht gleich ein Taxi bekommen (wobei ich im Stillen Kay zugestimmt habe, dass das hier ganz schnell geht – aber zur Hochzeit von einer guten Freundin würd ich natürlich ungern zu spät kommen). Ich bin also trotz Schlafmangel um sieben aufgestanden, damit ich Czarina später nicht das Bad wegnehmen und ich mich ja gerne gemütlich fertigmache. Um acht war ich dann so gut wie komplett fertig, hab noch meine Haare gefünt und bin so um halb neun runter zum Essen, was seh’ ich, beide Mädls noch kompeltt verschlafen im Schlafanzug und gerade mal die Packung Würstel aufgemacht. Czarina hat mir dann gebeichtet, dass sie vergessen hatte ihren Wecker zu stellen – wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich sie natürlich geweckt... Ich hab mir also das Frühstück geschnappt und die Mädls zum Duschen geschickt (meine Verplantheit am Morgen war, dass ich erstmal nicht gecheckt habe, dass die krass-roten Würstel noch in einer Plastikschale stecken, halb angebraten und schließlich doch ausgepackt waren sie zwar immernoch krass-rot, aber sie haben immerhin nicht gezischt beim Braten *ggg*)
Dazu gab’s dann noch Eier, Toast und Mango und schon kam die erste runter und hat sich die Haare am electric Fan getrocknet ☺ Als dann Czarina kam, hatte Kay schon beschlossen ihrer Cousine die Haare zu machen, hat sich meinen Föhn ausgeliehen und angefangen Czarinas Wellen rauszuföhnen. Das hat dann solange gedauert, dass ich das Essen anrichten, rumschlendern, Handtasche holen, rumschlendern, noch zusätzliches Zeug in die Handtasche stopfen, rumschländern, doch mit dem Essen anfangen, rumschländern, Zähneputzen und weiter rumschländern und zugucken konnte. So Richtung halb 10 waren sie dann fertig, Kay hat ihr Frühstück geskippt, aber Czarina hat mir ihrem Freund (der irgendwann zwischen drin etwas verschlafen die Treppe runter geschlurft kam) noch gefrühstückt. Er hat dann noch geduscht, schließlich hätte es genauso lange gedauert zur großen Straße zu laufen und ein Taxi zu rufen. Immerhin hatten wir dann aber einen Chauffeur ☺
Kay war am Ende noch viel hibbeliger als Czarina, dass wir zu spät kommen und siehe da, wir waren eine halbe Stunde zu spät, aber eigentlich genau pünktlich, denn als wir in die Kirche reinwollten kam gerade das Auto mit der Braut – das ist halt philippinisches Timing ;)
Die Trauung war dann ganz schön, aber etwas durchgehudelt, kaum stellen zum innehalten. Der Pfarrer hat auch etwas schnell geredet, aber dafür mit einem lustigen Lispeln, das hatte was von Rowan Atkinso trifft John Cleese mit schottischem Akzent. Ich hab mich dann schon zwischendrin gefragt, wie die das mit dem Friedensgruß machen, da man hier ja schon mal ziemlich schwitzige Hände haben kann – ganz einfach, man nickt sich nur zu ☺
Am Ende kam dann der erste große Unterschied zu Deutschland. Während man bei uns dann doch irgendwann endlich rauswill aus der Kirche, da das ja sozusagen das hinausgehen in das Eheleben ist, ruft der Pfarrershelfer sämtliche Fotomotive auf. Die Fotografen und Filmer, die eh schon da waren, bauen ihre Scheinwerfer und Stative auf und dann geht es los mit Braut und Bräutigam mit Pfarrer, Braut und Bräutigam und Eltern, Braut und Bräutigam mit Trauzeugen, Braut und Bräutigam mit männlichen „Brautjungfern“, Braut und Bräutigam mit Brautjungern, Braut und Bräutigam mit enger Familie, Braut und Bräutigam mit ganzer Familie, Braut und Bräutigam mit engen Freunden, Braut und Bräutigam mit Schulfreunden, Braut und Bräutigam mit Arbeitskollegen... wir haben dann am Ende noch ein Foto extra ergattert ;)
Dann ging’s zu einer großen Festhalle die ein bisschen wie Bollywood, aber nur ein kleines bisschen geschmückt war. Also eigentlich recht schön. Etwas befremdlich war, dass die Newlyweds zu den Textzeilen „with nothing but your T-Shirt on“ hereinspaziert sind (wer das Lied kennt, es besteht eigentlich nur aus der Zeile) – das fanden sogar die anderen Filipinos komisch.
Während Kay vor Hunger fast gestorben ist, weil sie ja kein Frühstück hatte, gab es erst noch ein Einführungsgebet, ein paar Reden, die Vorstellung der Sponsoren (ganz wichtig!) und es mussten erst noch Fotos von allen Tischen gemacht werden. Wir waren Tisch 17 – das hat also ein bisschen gedauert ☺ Komisch war nur, dass um uns herum viele Plätze frei waren (und wir auch zu einem Tisch aufgerutscht sind) – Absagen scheinen die hier nicht zu kennen. Kay hat schon neidisch auf die VIP Tische geguckt (Sponsoren, Brautjungfern, Trauzeugen o.ä.), die wurden nämlich bedient ^^ Dafür gab es dann süßes Hühnchen, Meeresfrüchtepasta, Fisch (von dem ich erst dachte es wäre ein Stück Schwein und ich mich schon nach dem komisch fischigen Geschmack erkundigen wollte), Beef, Spanferkel, Salat (viel Salat!), frische Früchte und Nachtisch.
Für’s Programm gab es derweil Brautstrauß auslosen (schade, dass sie ihn nicht geworfen hat), Film über die Brautleute, weitere Reden, der erste Tanz des Paares, Schmetterlinge losfliegen lassen...
Und währenddessen hat schon die Aufbruchstimmung angefangen, es hatte fast den Anschein, als wären die meisten nur zum Futtern gekommen und dann schnell weg, am Samstagnachmittag hat man ja wichtige Arbeit daheim. Von unserem Tisch sind nur noch wir drei übrig geblieben, die ihr Geschenkchen bekommen haben; ein Handtuch, das so aussieht wie ein kleines Buttercremetörtchen mit Mistelzweigen – sieht lustig aus, verwendbar ist es aber eher nicht, es klebt alles zusammen, weil die ja die Verzierungen befestigen mussten. (Während die Packungen auf der Bühne standen haben wir schon gemutmaßt, was das sein könnte: Erdnussbutter, 5-Minuten-Terrinen. *g*)
Kuriose Sache war auch, dass neben der Braut und zwei Mädls bei uns am Tisch alle Frauen, die keine Singles waren und unter 35 schwanger waren :p
Nach einem letzten Foto sind dann auch wir gegangen, das fand ich dann schon schade, dass sie sich schon einiges an Programm und Schmuck einfallen lassen haben, aber dann alles schnell schnell nacheinander abgehakt haben (sie hätten es aber auch nicht länger machen können, sonst wären die andere noch früher gegangen).
Was ich dann wieder super fand, draußen konnte man die Fotos kaufen, die die Hochzeitsfotografen vorher gemacht hatten (sogar schon die vom Saal). Da haben wir uns gleich eingedeckt und Kay hat unseren Wohnzimmerspiegel damit verziert ^^
Und fast hätten wir es nicht mehr nach Hause geschafft, weil wir es und doch tatsächlich erlalubt haben, auf der Straße zu laufen (wo kein Auto weit und breit war), obwohl da ein Schild „Bitte nicht die Straße überqueren“ war. Ein Soldat hat uns aber nett darauf aufmerksam gemacht und uns gleichzeitig einen riesigen Umweg zum laufen beschert :P
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Mittwoch, 8. Juli 2009

Mein Schulweg ☺

Ich hab mir überlegt euch mal was ganz alltägliches zu erzählen (ganz was neues^^), das aber für euch nicht so alltäglich sein dürfte: Mein Weg zur Uni.
Das ganze beginnt meistens so um 6 Uhr, wenn der Wecker klingelt, ich aber schon ein bis zwei Mal aufgewacht bin, weil entweder der Nachtbar Morgendisco macht (mit allen aktuellen Hits) oder die Sonne stark reinscheint oder beides ☺ (Schlafmaske ist zu viel Stoff, würde aber Abhilfe schaffen).
Dann raff ich mich also aus dem Bett, was meistens erstaunlich einfach geht verglichen mit Deutschland (diesmal Vorteil Sonne und Wärme), schnapp mir mein Handtuch und mach mich auf ins Bad. Dort muss ich erstmal das Wasser andrehen (das mit dem Klo hab ich ja schon erzählt ☺ aber ich darf nicht meckern, denn sonst ist das Bad und Klo tiptop). Als nächstes dreh ich die Dusche auf – egal welcher Hahn, kommt beides Mal kalt, ist aber nicht schlimm, es ist ja warm genug. Das Wasser sprudelt dann aber nicht von oben aus dem Duschkopf (der wird nur als Haken für Shampoo und Duschdas verwendet), sondern unten in einen großen Eimer. In dem großen Eimer ist ein kleiner Eimer mit langem Griff (nennt sich tabo ;) mit dem schipp ich mir dann Wasser über den Körper. Einseifen, schippen, einseifen schippen... Ist unglaublich wassersparend, weil einem meist der große Eimer reicht.
Komischerweise vermiss ich das normal duschen gar nicht, auch wenn ich ja ein ausgiebiger Warmduscher bin^^ Das einzige, ich glaube die Shampoos hier sind tatsächlich auf die Bedürfnisse abgestimmt, mein noch deutsches Shampoo klebt mir eher in den Haaren.
Dann folgt das übliche anziehen und fertig machen, Mückenspray vergessen (damit man sich in der Uni ärgern kann, wenn man gestochen wird und weiter verzweifelt und erfolglos nach jemand suchen kann, der das Zeug verkauft).
Dann noch schnell Müsli futtern (noch mal das Abendessen ist mir dann doch zu schwer um sieben in der früh), Zähneputzen, Flasche auffüllen, Haare kämmen (damit man mit pitschnassen Haaren nicht ganz wie ein Pudel aussieht) und den Schirm nicht vergessen (weil wenn dann regnets nachmittags also sieht’s vormittags nie nach Regen aus).
Auf der Straße treff ich dann ein paar alte und jünger Männer die am Gehsteig rumsitzen und nichts tun (ich hab sie bisher vielleicht zweimal arbeiten sehen, ich denk mal erst isses zu früh, dann ist es zu heiß, dann muss man siesta machen, dann isses immer noch zu heiß, und dann vielleicht ^^). Außerdem wollen einem Leute Besen, Fisch, etc. andrehen oder dass ich mir ein Tricycle nehme für fünf Minuten Gehweg (die Mädls machen das übrigends und nicht nur bei Regen). Dann muss ich mich auch noch an dem langen Tricycle Terminal vorbeischlängeln und möglichst unauffällig aussehen, damit mich keiner fragt, warum ich nicht mit ihnen fahre. Mittlerweile bin ich an der fast schon Hauptverkehrsstraße angekommen (das geht hier von einer Ecke zur nächsten) und ich muss nur noch durch den Mini-Markt-Fußgängerzone und am Teppichladen vorbei. Dann kann ich hoch zur Tram.
Bevor ich aber rein kann ist erstmal Taschenkontrolle angesagt. Streng getrennt nach Männlein und Weiblein stochert ein gelangweilter Guard/in in meiner Tasche rum, betatscht mich noch kurz und lässt mich durch. (Schlimm wird’s wenn ich meinen Rucksack dabei hab, denn dann muss ich plötzlich alle Reißverschlüsse einzeln öffnen...).
Ich als Ausländer tanze aus der Reihe, aber an allen anderen vorbei. Denn während sich die Filipinos Einzeltickets am Automaten holen, zücke ich meine stored value karte (die für ca. 9 Fahrten hält). Mit der Tram geht’s für mich nur eine Station weit, was mir dann wieder komische Blicke einbringt – da könnte ich ja auch den Jeepney nehmen (der Unterschied macht aber nur 10 cents aus, dafür kein Verkehr, kein Regen aber ein bisschen Aircon).
Raus aus dem Zug geh ich am Taxi-Shuttle-Terminal vorbei, muss mich auf einem engen Gehweg an den anderen Menschen vorbeischlängeln, dann noch eine Straße (so was wie die B17 neu, nur nicht so schnell) und steh schon fast vor den Jeepneys. Nach meinen halb-missglückten ersten Versuchen, habe ich als erstes rausgefunden, dass die auf der linken Seite meistens in die Uni reinfahren und letzte Woche ist mir aufgefallen, dass die tatsächlich verschiedene Dächer haben (die, die reinfahren sind braun-rot, die anderen haben keine Farbe). Das hat mich an unseren Einführungstag erinnert, wo die netten Leute aus dem Auslandsamt uns die ganzen Farbcodes für die Jeepneys erklärt haben, ich aber an einer gewissen Reizüberflutung gelitten habe. Aber es ist echt einfacher, so kann man schon von Weiten sagen, ob man den oder den anderen nehmen kann...
Ok, also dem Onkel (oder besser Bruder „kuya“) Geld in die Hand gedrückt (es gibt extra Geldeintreiber ;) und in den Jeepney geentert. Mit Tasche und Regenschirm ist das elegant fast nicht möglich, aber die Filipinos sind ja geduldig. Wenn man das Glück hatte, den letzten Platz zu ergattern, dann hängt man mit mindestens einem Arm an der oberen Stande und mit dem halben Hintern gleichzeitig auf dem Schoß des Nebenmanns/fraus und auf dem letzten Eck der Sitzbank. Diese Stellung heißt es dann verteidigen, wenn man über die Bodenwellen fährt (waren da sonst auch so viele?).
Dann geht es meistens recht flott (ca. 20 Minuten) über die Katipunan Avenue mit ein paar Stopps bei den anderen Schulen um jemand aussteigen zu lassen, dann rein in die Uni, am Shoppingcenter vorbei und schon ist man fast da. Glücklicherweise sind alle Gebäude die ich brauche genau auf der Route dieses Jeepneys. Wenn aber viel Verkehr ist, dann stirbt man vor Hitze im Jeepney (ca. 1 Std.), aber gottseidank reichen 5 km/h aus, um einen ordentlichen Fahrtwind zu erzeugen.
Derweil ärgere ich mich dass ich weder einen Fächer besitze (daheim vergessen) noch ein Tuch, um mich vor dem Smog zu bewahren. Und überlege mir, warum hier alle fröhlich texten, während meine Cousins mir erzählt haben, ich soll ja keine Wertgegenstände im Jeepney zeigen...
Auf dem Campus schimpft der Fahrer dann noch ein paar Leute zu Recht, die noch nicht mitbekommen haben, dass es hier Haltestellen gibt, an die man sich halten muss. Ratscht mit seinen Kollegen und lässt uns vielleicht umsteigen, wenn ihm zu wenige in seinem Jeepney sitzen.
Vor der jeweiligen Fakultät zieh ich entweder an der Schnur, die hupt oder leuchtet, oder krächze im astreinen Tagalog „Para po“ und schwupps bin ich da.

To be continued... (Ich glaub das ist jetzt vorerst genug – nächstes Mal geht’s dann weiter ☺)

Samstag, 4. Juli 2009

Thoms Einweihungsparty

Gestern früh bin ich also wie versprochen ganz früh auf, hab mich aufgebretzelt und bin in die Uni gefahren. Noch vor acht bin ich in der Eingangshalle rumgestanden (mittlerweile schwitzend und nicht mehr so toll aufgebretzelt ;) und hab meine Lehrerin getroffen. Bin zwischen Klo und Klassenraum rumgelaufen (um mich wieder herzurichten, mein Zeug abzuladen, mit den Leuten aus meiner Klasse zu reden, noch mal aufs Klo gehen, vor dem drei Stunden Marathon...), aber als ich das nächste Mal zurück in die Klasse gekommen bin, steht meine Professorin da und schimpft auf Tagalog - nicht sehr laut, aber mit Nachdruck. Also hab ich Kay gefragt, was sie wollte und Kay hat gemeint, sie regt sich auf, weil wir alle nicht umgezogen sind (letzte Woche hat sie noch gemeint, wir sollen erstmal casual kommen und uns später umziehen). Als dann die halbe Klasse aus dem Raum gestürmt ist, hab ich halt gedacht, die gehen sich umziehen. Ich also auch los (ich musste nur mein Top wechseln) und aufs Klo - da war keiner, das kam mir dann schon komisch vor. Als ich dann zurück gekommen bin stand ich vor verschlossenen Türen... Und dann hab ich mich richtig aufgeregt! Es kam gerade noch ein Mädchen, dass wirklich zwei Minuten oder so zu spät gekommen ist, die hab ich dann vollgeheult, dass ich das total unfair finde, dass mich die Professorin ausgesperrt hat, wo ich doch schon seit fast einer Dreiviertelstunde da war! Ich hab also an die Tür geklopft, alle Mitarbeiter außenrum eingespannt, die haben dann in der Klasse nachgefragt (ayaw - sie mag nicht, wir sollen warten). Und sie hat tatsächlich nach einer Stunde wieder aufgesperrt! Ich wollt mich völlig geladen erklären, das hat sie dann einfach geblockt: Nichts jetzt... Schöner Tagesbeginn - der Newscast danach war Mist (zu wenig Zeit, fremder Text), aber immerhin durfte das andere Mädl auch noch mit rein :)
In meiner Business Communication Klasse hab ich mich dann auch noch gleich als Freiwillige für die Hausaufgabe gemeldet (die komplette erste Reihe hat sich geziert wie in der Grundschule - oder sie haben sie nicht gemacht :p - und ich wusste noch nicht was auf mich zu kommt). Später hat mir der Prof dann eröffnet, ich muss meinen Brief vorlesen und mich öffentlich kritisieren lassen - war aber dann eigentlich ganz gut :) Wir müssen den Brief nämlich übers Wochenenede überarbeiten und verbessern - und im Vergleich war er auch nicht so schlecht.

Nach der Uni war Thoms Einweihungsparty in seiner Wohnung in Eastwood - hab herausgefunden, ist eigentlich bei mir um die Ecke (wenn man ein eigenes Auto hätte :p) und mit dem Taxi ist man in ein paar Minuten da. Öffentliche Verkehrsmittel gibt's nicht richtig, dafür sind die Leute dort zu reich :p aber das nächste Mal müssen wir mal ausprobieren, wo die Taxi-Schuttles hinfahren.
Ich musste mal wieder als Einkaufs und Kochhilfe herhalten - ich bins ja schon gewöhnt :) Dann kamen noch ein paar deutsch(sprechende)-philippinische Freunde von Thom, Emelie mit Freundin, Reece mit Arbeitskollegen (Freundin? - wir rätseln noch), Dai unser Japaner war auch mal wieder mit dabei... (ich schreib euch genauer, wer alles da war, wenn mir Thom die Fotos gegeben hat^^) Es gab lecker Chili con Carne und Kaiserschmarrn, aber das mit dem Clubgehen hat dann doch nicht geklappt, wir standen irgendwie doch nicht auf der Gästeliste, aber dafür haben wir uns weiterhin einen gemütlichen Abend gemacht. Thom hat Besuch von Mr. K bekommen, Emelies Freundin hat uns die komplette Story von der perversen Klavierlehrerin erzählt (wie heißt der Film Le Pianst auf Deutsch?) und Dai hat mal wieder fast sein Handy vergessen. Gottseidank hatte Thom eine Matratze für mich übrig, ich hätte es wegen Übermüdung nicht mehr ins Taxi geschafft :p Dai und May sind dann auch noch ein bisschen geblieben, um das Tageslicht abzuwarten und haben es sich auf der Couch gemütlich gemacht (mit der ich eigentlich vorher geliebäugelt hatte :) und haben sich auf japanisch unterhalten.

Heute hab ich mich dann vollends in Studentenleben gestürzt, das erste Referatstreffen mit Zeug verteilen und Zeug kopieren und damit ihr euch mal das Pensum hier vorstellen könnt, erzähl ich euch, was ich alles zwischen Montag und Mittwoch nächster Woche abgeben muss - nicht dass ihr meint ihr wäre faul^^:
ein überarbeitetes Empfehlungsscchreiben, ein Newscast von drei Minuten, ein Feature Article über mich, ein 1-3 Seiten Essay über meine Meinung zu Konflikttheorien, einen Inquiry Letter an ein Unternehmen (z.B. ein Reisebüro nach Urlaubsplanung fragen. 50% der Note macht es aus, ob wir eine Antwort bekommen *g*) und schließlich ca. 30-45 Minuten Referat über die Philippinische Gesellschaft und Revolution (das ist das einzige, für das ich bis zur darauffolgenden Woche Zeit habe^^).
Gottseidank macht das bisher alles Spass *g*

Und durch Zufall bin ich bei meinen Recherchen gerade auf einen ARD-Beitrag gestoßen, ich konnten ihn gerade nicht anschauen, aber ich bin ja von der Qualität der ARD überzeugt genug um ihn euch zu empfehlen :)
Palawan Perle der Philippinen
Fernweh Philippinen

Donnerstag, 2. Juli 2009

Lebenszeichen :)

Oh, mir fällt gerade auf, ich hab meinen Blog die Woche etwas vernachlässigt :)
Aber zum einen hab ich ein kleines bisschen eine Erkältung (von Emilies Pool, da waren wir zu lang in die Nacht rein drin :p und Reece und Emelie hat es auch erwischt *g*), bei der ich aber mittlerweile verstopfte Nase, Kopfweh und Schwitzen hinter mir hab, also bin ich mit wieder ziemlich gut genesen - wenn auch mit röhrend-tiefer Stimme (Bernd wirds freuen :p)
Und dann hab ich "endlich" ein paar Hausaufgaben auf, die ich machen muss, morgen ist erstmal das Empfehlungsschreiben über einen selbt fällig - ich hab den Sinn noch nicht ganz dahinter erkannt, aber mal sehen, was unser Prof morgen damit macht. Dann darf ich ja noch ein Porträt über mich schreiben, ein Essay über Konflikttheorien und mein erstes Referat steht in anderthalb Wochen an^^ Freu mich schon, aber ich hab als Ausländerin ausgerechnet (mit Absicht vom Prof) Philippinische Geschichte (bzgl. Revolution, Gesellschaft, Konflikt) bekommen - aber ich bin nicht allein! Samstag morgens ist Referatstreffen, gleich nach Thoms Houswarming-Party :) (PS: Thom, faule Socke, schreib mal was in deinen Blog!!!)
Dann war ich heute erfolgreich im Internetcafe in der Uni, weil gestern meine Verbindung nicht mal ausgereicht hat um ein English-Wörterbuch zu benutzen... Und vorher war ich mit der Masscom Kay in SM North (dem ersten Shoemart überhaupt - angeblich :) Schuhe für morgen kaufen und italienisch essen^.
Außerdem ist diese Woche tatsächlich unsere Filipino-Lehrerin aufgetaucht, die Klasse war eher minder begeistert und Gerüchten zu folge ist sie auch eher eine nicht so gute Lehrerin, aber immerhin hat sie angefangen uns im zügigen Tempo etwas beizubringen.
Ako si Hanni at matulog ako nang maaga (der zweite teil ist bestimmt falsch, weil selbst erdichtet :p) aber ich geh jetzt schlafen, weil ich morgen früh um 5.30 aufstehen muss um rechtzeitig mit vollem Make-up und aufgebrezelt zum Probe-Newscast-Shot muss - mal gucken, was meine Professorin von meiner tiefen Stimme hält *g*
Ingat, macht's es gut und passt auf euch auf - liebe Grüße aus dem warmen Süden!